In Klagenfurt ist das Trinkwasser verunreinigt. Enterokokken sind ins Leitungsnetz geraten. Nun muss Wasser abgekocht oder in Flaschen gekauft werden. Die Behörden versuchen, die Quelle der Verunreinigung zu finden, indem sie das Wasser täglich beproben. Wie lange es dauert, bis die Ursache gefunden wird, ist unklar. Mehr dazu hier.
Ist so ein Szenario auch für Graz denkbar? Gerald Zaczek-Pichler, Sprecher der Holding Graz, kann es nicht ausschließen. Verunreinigungen können etwa im Zuge von Starkregenereignissen ins Grundwasser gelangen. Sind sie einmal im Leitungsnetz, würde das – genauso wie in Klagenfurt – eine aufwendige Suche nach der Quelle bedeuten. Beziehungsweise „müssten wir das Netz durchspülen“, erklärt Zaczek-Pichler. Erforderlich sei das aber in der Vergangenheit bei der Holding Graz noch nie gewesen. Kontrollen würden für große Sicherheit sorgen.
Wasser aus drei Werken
Grundsätzlich wird das Grazer Trinkwasser aus drei Quellen bezogen: aus den Wasserwerken in Friesach, Andritz und Feldkirchen (Hochschwab). Die Holding Graz betreibt für die Kontrollen ein eigenes Wasserlabor. Im Rahmen eines Vorfeld-Monitorings werden etwa in Schutz- und Schongebieten mehrere Kontrollbrunnen im Einzugsgebiet der Wasserwerke regelmäßig beprobt, so beobachtet man die Qualität des Grundwassers.
In den Förderbrunnen wird das Wasser wöchentlich chemisch und bakteriologisch untersucht, „wobei ausgewählte Pegel im Bereich der Brunnen mehrmals in der Woche untersucht werden“, heißt es vonseiten der Holding. Schlussendlich kontrolliert man auch im Wasserleitungsnetz, also in den Hochbehältern und im Rohrnetz, auf Bakterien.
Dass das Grazer Trinkwasser aus drei Quellen kommt, hat Vorteile, sagt Zaczek-Pichler. Würden etwa die Werke in Friesach und Andritz ausfallen, dann könnte man die Stadt für längere Zeit – je nach Jahreszeit und wie viel Wasser die Menschen verbrauchen – aus der Quelle vom Hochschwab versorgen. Damit sei das Grazer Wassernetz relativ sicher: „Die Wahrscheinlichkeit, dass alle drei Wasserwerke nicht funktionieren, geht gen null“, versichert Zaczek-Pichler.