Mehr als 120 Feuerwehrler mit 29 Fahrzeugen konnten den Reitstall im Bezirk Weiz nicht mehr retten, das Gebäude brannte lichterloh nieder. Ein nebenan befindliches Wohnhaus wurde ebenso mutwillig in Brand gesetzt und erheblich beschädigt. Die Erhebungen der Kriminalisten ergaben bald, dass ein 55-jähriger Mann als wahrscheinlicher Brandstifter infrage kommt - mit gefüllten Benzinkanistern soll er Mitte August beide Gebäude angezündet haben (wir berichteten). Die Staatsanwaltschaft Graz hat damals sofort seine Festnahme veranlasst, diese erfolgte noch direkt am Krankenbett.
Aktuell – ein Monat nach dem Vorfall – befindet sich der Verdächtige aufgrund seiner beim Brand zugezogenen Verletzungen noch immer in Spitalsbehandlung. „Das Ermittlungsverfahren gegen den Mann läuft mittlerweile nicht nur wegen Brandstiftung, sondern auch wegen schwerer Nötigung“, bestätigt Hansjörg Bacher, Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft, der Kleinen Zeitung. Über das Motiv herrschte ja zunächst noch Rätselraten, immer mehr kristallisiert sich krankhafte Eifersucht des Verdächtigen aber als solches heraus.
Verdacht der Nötigung
Dem Vernehmen nach hat seine Lebensgefährtin mit ihm Schluss gemacht. Am Tattag befanden sich beide am Grund, es soll zu Differenzen gekommen sein. Als die Frau erklärte, zu Nachbarn zu gehen, soll ihr Ex plötzlich ein Messer in der Hand gehabt haben, um sie daran zu hindern. Dann habe die Frau zwar selbst versucht, die Lage zu beruhigen, wurde von ihm aber am Hals gepackt. Wenig später kam es zum Brand. Die Bewohnerin wurde damals leicht verletzt, benötigte laut Polizei jedoch keine ärztliche Versorgung. Durch den Brand entstand nach Schätzungen der Exekutive ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro.