Im August 2023 verursachte ein 21-jähriger Steirer auf der Mattersburger Schnellstraße S4 bei Sigleß einen Unfall, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Unter den Todesopfern waren neben seinen Eltern auch der Lenker sowie die Beifahrerin des entgegenkommenden Autos, mit dem er frontal zusammenkrachte. Er selbst sowie seine Freundin wurden schwer verletzt. Am Mittwoch wurde der junge Mann am Landesgericht Eisenstadt zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Angeklagt wurde er wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Er bekannte sich schuldig. Bei einem möglichen Strafmaß von bis zu zwei Jahren Haft ist das Urteil mild ausgefallen. Die Begründung des Gerichts: Der 21-Jährige sei selbst schwer verletzt worden und habe seine Eltern bei dem Unfall verloren.

Unfallursache weiterhin unklar

Zu dem Unfall gekommen war es, als der junge Lenker mit seiner Familie auf dem Rückweg aus dem Familypark St. Margarethen war. Dabei überfuhr er eine doppelte Sperrlinie auf der S4 und krachte frontal gegen das Auto eines 54-jährigen Burgenländers. Das Auto des 54-Jährigen wurde durch die Wucht des Zusammenstoßes über die Leitplanke geschleudert. Der Lenker starb wie die Mutter des Unfalllenkers noch an der Unfallstelle. Der Vater des 21-Jährigen erlag wenige Tage später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Auch die Beifahrerin des 54-Jährigen starb drei Monate später.

Wie es dazu kam, konnte er vor Gericht nicht beantworten, da er sich nicht mehr an den Unfall erinnere. Ein Gutachten stellte allerdings fest, dass er zum Zeitpunkt des Unfalls nicht alkoholisiert war. Vermutet wird als Unfallursache daher ein Sekundenschlaf, da auch andere Personen im Fahrzeug schliefen. Der 21-Jährige meinte allerdings, dass er sich beim Einsteigen fit und nicht müde gefühlt habe.

Seiner Freundin muss der Angeklagte 1.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Der noch nicht selbstständigen Tochter der Beifahrerin sprach die Richterin 100 Euro zu.