Wie kann man nur einem Ungetüm aus 13 Tonnen Stahl zujubeln und applaudieren? Menschen, die mit der (militärischen) Luftfahrt fremdeln, werden sich angesichts der Bilder aus Zeltweg Fragen wie diese stellen. Die Faszination für Flugzeuge, Technik und ja, Kriegsführung in der Domäne Luft, erschließt sich nicht jeder und jedem.
Aber sie begeistert genügend Menschen, dass der Militärflughafen Hinterstoisser wieder bis auf den letzten Platz gefüllt war. Geht es nach dem Interesse des Publikums aus nah und fern, könnte die Airpower jedes Jahr stattfinden. Selbst Schmuddelwetter hält echte Fans nicht ab. Das ist eine der Lehren, die man aus den letzten beiden Tagen ziehen kann.
Die andere lautet: Hört auf, die Großveranstaltung als „nachhaltig“ zu bezeichnen, solange die Probleme mit der An- und Abreise nicht gelöst sind! Die Mobilität der Besucher macht, wie man erhoben hat, den Löwenanteil an den Emissionen rund um die Airpower aus. Was die Jets, Hubschrauber und Co. ausstoßen, ist im Vergleich dazu lächerlich.
Es hat auch wenig Sinn, die Menschen zum Umstieg auf Öffis zu drängen, wenn die Kapazitäten von Bahn und Bus ebenso längst an die Grenzen stoßen. Das gilt für die Verkehrsadern im Murtal sowieso; sie schlucken einfach nicht so viele Autos in so kurzer Zeit. Stauende Blechschlangen mit laufenden Motoren lassen jedes Nachhaltigkeitskonzept als Witz erscheinen.
Einzige Möglichkeit, die Besuchermassen in geregelte Bahnen zu lenken und auch den vielen Familien einen stressfreien, qualitätsvollen Besuch der Veranstaltung zu garantieren, ist eine Beschränkung der Publikumszahlen. Dabei legt nicht das Fassungsvermögen des Fliegerhorstes das Maß fest, sondern die Kapazität der Straßen und Transportmittel. Und wenn die Veranstalter aus gutem Grund weiterhin keinen Eintritt verlangen wollen, dann müssen sie das eben auf einem anderen Weg lösen.