Mit ihrem Erscheinen am Straflandesgericht haben gestern nicht einmal mehr die kühnsten Optimisten gerechnet. Wenig überraschend war dann das wiederholte Fernbleiben jener Rollstuhlfahrerin, die seit Jahren das Gericht an der Nase herumführt. Die Pensionistin, die sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Sozialleistungen erschlichen haben soll, befand sich nämlich in einer Privatklinik statt im Gerichtssaal: „Sie hat sich einer Schulter-Operation unterzogen, die akut nicht notwendig gewesen ist“, erklärte Gutachter Mario Darok dem Schöffengericht. Er hat die Frau untersucht und festgestellt: „Sie gilt als schwierige Patientin, ist mit der Aussicht und dem Menü unzufrieden.“ Jedenfalls sei sie physisch und psychisch in der Lage gewesen, dem Prozess beizuwohnen.