Sie kamen auf die Hitze, fielen kurz und heftig aus und zogen dann weiter: Am Freitagnachmittag und frühen Abend wurde die, heuer von Unwettern zur Genüge geplagte, Steiermark erneut von heftigen Regenfällen und Sturm heimgesucht. In der Südoststeiermark sorgte eine Gewitterzelle gegen 18.20 Uhr für zahlreiche Einsätze an umgestürzten Bäumen und abgedeckten Wohnhäusern und Nebengebäuden. Besonders stark traf es die Ortschaft Gosdorf, die im Zentrum des Gewitters war. Noch am Abend wurden die ersten Schadenslagen abgearbeitet. „Im Fokus standen abgedeckte Wohnhäuser, die mit Planen abgedeckt wurde. Auch Sonderkräfte aus dem Bereich Leibnitz und Feldbach wurden zum Abdichten der Dächer angefordert“, informiert Josef Baumgartner vom Presseteam des Bereichsfeuerwehrverbandes Radkersburg.

Mehrere Landes- und Gemeindestraßen mussten von umgestürzten Bäumen freigeschnitten werden. Die L 208 zwischen Gosdorf und Eichfeld ist auch am Samstagmorgen noch für den Verkehr gesperrt. Die Gefahr von umstürzenden Bäumen ist nach wie vor hoch. Nach Sicherungsmaßnahmen soll die Straße aber wieder im Laufe des Tages für den Verkehr freigegeben werden. In Fluttendorf, bei den Maier-Teichen, wurden Fischer von umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Erst als die Feuerwehr die Wege freigeschnitten hatte, konnten die Fischer befreit werden.

Auch in Oberrakitsch wurden zwei Fischer vom Sturm überrascht und eingeschlossen. Dabei wurde ihr PKW durch einen umgestürzten Baum regelrecht in die Höhe katapultiert. Sie konnten von Privatpersonen aus ihrer misslichen Lage gerettet werden. Verletzte Personen wurden vorerst keine gemeldet. 17 Feuerwehren standen am Freitag mit rund 145 Kräften und 26 Fahrzeugen im Einsatz. Auch am Samstag gingen die Einsätze weiter - unter anderem ist man derzeit mit Aufräumarbeiten rund um den Campingplatz Röcksee beschäftigt.

„Surfendes“ Werbeschild

Auch in Graz setzten im Laufe des Freitagnachmittags immer wieder heftige Regenschauer ein. Auf der Wiener Straße sind Bäume umgestürzt, einer hat auch ein Moped unter sich begraben, wie auf Bildern in den sozialen Medien zu sehen ist. Durch die Herrengasse fegten Sturm und heftige Regengüsse: Terassenstühle wurden umgeschmissen, Sonnenschirme flogen herum und ein Werbeschild eines Geschäfts für Innenarchitektur „surfte“ durch die Gasse. Das Video dazu teilte die Grazer Meme- und Satireseite „grazwellness“ auf ihrem Instagram-Profil, was in den Kommentaren ob des skurrilen Anblicks zu amüsanten Beschreibungen führte.