„Bitte warten!“, heißt es seit Wochen am Grenzübergang Spielfeld für viele Pendler aus und nach Slowenien – selbst unter der Woche. In der Ferienzeit hat sich die Lage noch verschärft, weil Touristen nach Slowenien und vor allem Kroatien durch die Steiermark in Richtung Urlaub düsen. Als Grund für die Zeitverzögerung in beide Fahrrichtungen sehen viele Autofahrerinnen und Autofahrer eine Baustelle auf österreichischer Seite. „Aber warum muss das genau in der starken Sommerreisezeit passieren?“, urgierten zuletzt mehrere betroffene Steirer bei der Kleinen Zeitung.

Ganz so ist es aber nicht. Die Baustelle selbst gibt es bereits seit April 2024 und dauert bis November 2024, erklärt Asfinag-Pressesprecherin Susanne Leiter. Die Dauer sei nötig, um wichtige Arbeiten durchzuführen. Konkret gehe es um eine Generalsanierung des Abschnitts zwischen Anschlussstelle Spielfeld und der Staatsgrenze inklusive des Grenzübergangs. Auch An- und Abfahrtsstellen Spielfeld auf der A 9, Pyhrn Autobahn, sind deshalb gesperrt. Umleitungen sind über die B 67 in Richtung Slowenien sowie mit der Autobahnauffahrt Vogau-Straß in Richtung Graz eingerichtet.

Was die Asfinag in Spielfeld wirklich baut

Zu den Arbeiten zählt die Sanierung von Straße, Brücken und Stützbauwerken, sagt Leiter. „Die Gewässerschutzanlage wird neu errichtet, ebenso die Beleuchtung, Beschilderung, Verkehrsbeeinflussungsanlagen und die gesamte Elektrik.“ Im Zuge der Baustellenplanung habe man aber auf den Urlauberreiseverkehr Rücksicht genommen: „Gerade während der Ferienzeit sind aber beide Fahrstreifen in beide Richtungen offen“, betont die Asfinag-Sprecherin. Es bestehe also keine Fahrstreifenreduktion im Vergleich zum Normalbetrieb. Leiter meint: „Aufgrund der Baustelle entstehen keine Beeinträchtigungen.“

Österreich hat die Kontrollen am Grenzübergang Spielfeld erst im Frühjahr um ein halbes Jahr verlängert
Österreich hat die Kontrollen am Grenzübergang Spielfeld erst im Frühjahr um ein halbes Jahr verlängert © KLZ / Robert Lenhard

Gründe für Stauzonen gibt es freilich viele – etwa das generell hohe Verkehrsaufkommen, aber auch Engstellen und einzelne Unfälle. Im Falle von Spielfeld kommen auch die Grenzkontrollen auf österreichischer Seite bei der Ausreise aus Slowenien hinzu, die das Innenministerium aufrechterhält, um gegen illegale Migration und Schlepper vorzugehen. Spannend bleibt, wie sich all das auf den Herbst auswirkt. Denn die Asfinag schickt gleich eine Information hinterher – für all jene, die erst nach Schulbeginn in den Süden aufbrechen: „In der zweiten Septemberhälfte, also nach dem Reiseverkehr, wird es zu einer Fahrspurreduktion kommen“, so Leiter.

Bis zu 10.000 Autos pro Tag in Spielfeld

Der Grenzübergang Spielfeld ist der bedeutendste Übergang in der Steiermark. Er verbindet die österreichische Autobahn A 9 mit der slowenischen Autobahn A 1 und wird jährlich von mehreren Millionen Menschen genutzt. Historisch gesehen war Spielfeld ein zentraler Punkt für den Personen- und Güterverkehr in Mitteleuropa. Während der Flüchtlingskrise 2015/2016 spielte der Grenzübergang eine zentrale Rolle bei der Aufnahme und Weiterleitung von Migranten. An Spitzen-Reisetagen im Sommer oder zu Pfingsten fahren hier bis zu 10.000 Fahrzeuge über die Grenze.