Seine für sich und andere gefährliche Flucht mit bis zum 200 km/h über A9 am Samstag endete für einen 30-jährigen Lenker am Samstag mit einer Festnahme. Der gebürtige Bulgare wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini überstellt. Dem Antrag auf U-Haft wurde stattgegeben, der Raser muss bis etwa Mitte August in der Justizanstalt bleiben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft am Montag,

Der Bulgare mit Wohnsitz in Deutschland war am Samstag um die Mittagszeit mit seinem VW in Spielfeld von Slowenien kommend nach Österreich eingereist. Im Grenzbereich bekam er von den Kontrollbediensteten ein Anhaltezeichen. Der Lenker missachtete dieses jedoch und fuhr stattdessen mit hoher Geschwindigkeit auf einen Milizsoldaten zu, der sich durch einen Sprung zur Seite retten musste.

Anstatt anzuhalten, gab der 30-Jährige daraufhin Gas und flüchtete in Richtung Graz – mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h. Um den Grenzbeamten zu entkommen, überholte der Mann mehrmals waghalsig, es kam zu mehreren gefährlichen Situationen im starken Urlauber-Reiseverkehr, an der zweispurigen Kolonne raste der Mann größtenteils rechts am Pannenstreifen vorbei.

Hunger und weinende Kinder als Fluchtgrund

Zahlreiche Polizeistreifen nahmen die Verfolgung auf, sowohl die Bereitschaftseinheit (BE) und die Fremdenpolizei (FGP) waren im Einsatz, auch eine Zivilstreife und die Autobahnpolizei versuchten den Lenker anzuhalten. Nach mehr als 40 Kilometern Flucht endete die Fahrt des 30-Jährigen, der nicht allein im Fahrzeug unterwegs war, sondern auch seine 30-jährige Lebensgefährtin und drei minderjährige Kinder zwischen vier und elf Jahren an Bord hatte. Eine Streife der Autobahn-Polizei Graz-West konnte den Pkw kurz vor dem Kreisverkehr Webling ausbremsen: Es kam zu einer Kollision zwischen dem Auto und der rechten Fahrzeugseite des Polizeifahrzeugs. Durch den Zusammenstoß kollidierten beide Wagen mit der Fahrbahnbegrenzung am Rand des Pannenstreifens.

Der Mann wurde umgehend festgenommen, bei der Einvernahme gab der Lenker an, dass sein eigener Hunger, weinende Kinder und nicht ausreichend Treibstoff der Grund für seine Flucht gewesen seien. Der 30-Jährige wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert und befindet sich bis auf Weiteres in Haft, er soll im Ausland bereits polizeilich bekannt sein. Der Pkw des Mannes musste abgeschleppt werden, Lebensgefährtin und Kinder des Mannes traten mit Angehörigen die Heimreise nach Deutschland an, sie wurden bei der Verfolgungsjagd nicht verletzt. Zwei Polizisten erlitten bei der Kollision leichte Verletzungen, sie wurden in UKH Graz eingeliefert und ambulant behandelt.

Zeugen gesucht

Die Polizei sucht zudem jetzt nach Zeugen des Vorfalls und Verkehrsteilnehmern, die von der Flucht des Mannes auf der A9 zwischen Spielfeld und Graz-Webling betroffen waren. Hinweise sowie Bild- oder Videomaterial sind an die Polizeiinspektion Spielfeld-FGP unter der Nummer 05 9133 61 73 200 erbeten.