In Winklern bei Oberwölz (Bezirk Murau) wurden am Samstag ein Landwirte-Ehepaar und ein weiterer Landwirt durch einen aggressiven Stier schwer verletzt. Der Besitzer des Tieres und seine Nachbarn wollten den entlaufenen Stier einfangen, als dieser plötzlich auf die drei Personen losging.
Der Stier hatte am Samstag auf einer Weide gleich zwei Elektrozäune durchbrochen. Sein Ziel war das Nachbargrundstück, wo sich ebenfalls ein Stier, sowie zwei Kühe mit Kalb aufhielten. In dem anderen Bullen dürfte das rund 1,3 Tonnen schwere Rind einen Rivalen gesehen haben. Der Besitzer des Stieres (25) und das Nachbar-Ehepaar (71 und 64 Jahre alt) wollten die beiden Kontrahenten trennen und den entlaufenen Stier wieder auf seine Weide zurücktreiben. Die Versuche waren am Anfang auch erfolgreich, berichtet die Polizei. An einer Engstelle aber wendete sich das Blatt. „Dort fühlte er sich in die Enge getrieben und hat die Personen direkt attackiert“, berichtet Alexander Brunner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Oberwölz. Der 25-jährige Besitzer, sein 71-jähriger Nachbar und dessen 64-jährige Frau wurden zu Boden gestoßen und schwer verletzt.
Stiere kämpften miteinander
Als die Feuerwehr am Unglücksort eintraf, wurden die drei Verletzten bereits von einer Hausärztin und Sanitätern des Roten Kreuzes versorgt, auch die Rettungshubschrauber C99 und C17 waren im Anflug. Sie flogen den 25-Jährigen ins Klinikum Klagenfurt, der 71-Jährige wurde ins UKH Kalwang eingeliefert, seine Frau mit dem Rettungswagen ins Spital nach Friesach gebracht. Während der Versorgung der schwer Verletzten sorgten Beamten der Polizeiinspektion Scheifling dafür, dass sich der immer noch nervöse Stier nicht den Rettungskräften näherte. Die Feuerwehr half beim Transport der Verletzten zum Hubschrauber bzw. den Rettungsfahrzeugen.
In weiterer Folge setzten die beiden Stiere auf der Weide untereinander ihren Kampf fort. Der endete für den „Eindringling“ letztlich mit dem Tod. Der andere Stier stieß ihn im Kampf über eine mehrere Meter hohe Hochwasserschutz-Wehr in ein Bachbett, wo das Rind verletzt liegen blieb. Dort wurde er dann von einem Jäger nach Rücksprache mit dem Besitzer erschossen.