Auch heute, Donnerstag, stehen nach den neuerlichen Unwettern mit Starkregen mehr als 380 freiwillige Feuerwehrleute im Einsatz, um die ärgsten Schäden zu beseitigen. Katastrophenhilfsdienst-Züge aus den Bereichen Graz-Umgebung, Feldbach, Liezen und Weiz unterstützen die rund 150 örtlichen und regionalen Einsatzkräfte aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag bei den Aufräumarbeiten, im Bezirk Leoben sind weitere 30 Kräfte noch am Werken.
Lob, Dank und wortreiche Anerkennung sind den Helfern in Uniform sicher, doch um den Status der Ehrenamtlichkeit nicht zu gefährden, waren finanzielle Abgeltungen bisher kein Thema. Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) regt daher nun eine Steuerminderung für Ehrenamtliche an – konkret für jene, „die unter Einsatz der eigenen Sicherheit und Gesundheit freiwillig für andere da sind. Etwa bei den freiwilligen Feuerwehren, beim Roten Kreuz oder der Bergrettung – um nur ein paar Beispiele zu nennen“, erklärte Drexler am Donnerstag. Er könne sich einen jährlichen Steuerfreibetrag in der Höhe von 5000 Euro vorstellen, ergänzte er gegenüber dem ORF.
Die Leistung der Ehrenamtlichen sei derartig wichtig, dass seiner Meinung nach der Staat bzw. die Gesellschaft auch etwas zurückgeben könne. „Und ich denke, wenn man sich nur die Anzahl der ehrenamtlich geleisteten Stunden anschaut und die einem Geldwert gegenüberstellt, wäre dieser Bonus in Form eines Steuerfreibetrags mehr als gerechtfertigt. Dafür werde ich mich bei der Bundesregierung einsetzen und will diese Forderung auch in kommende Regierungsverhandlungen einbringen“, so Drexler weiter.
Offene Fragen
Eine solche Steuererleichterung hätte in der praktischen Umsetzung jedoch auch ihre Tücken. Es bleiben viele offene Fragen, wie: Wo zieht man die Grenzen bei den Einsatzorganisationen, ab wie vielen Einsatzstunden hat man Anspruch auf den Bonus? Und was ist mit Studierenden, Pensionisten und Arbeitslosen, die womöglich gar keinen Freibetrag geltend machen können?