Im Großeinsatz waren in der Dienstagnacht zwölf Feuerwehren im Bezirk Leibnitz. Ein Wirtschaftsgebäude in Gersdorf an der Mur hatte Feuer gefangen und stand bereits bei Eintreffen der Einsatzkräfte in Vollbrand. Schon bei der Anfahrt löste die Wehr Abschnittsalarm aus, um die Wasserversorgung für die Löschung sicherzustellen. Neben der Gersdorfer Wehr rückten auch die Feuerwehrleute aus Spielfeld, Straß, Vogau, Ehrenhausen, Gamlitz, Ratsch, Gleinstätten, Kaindorf, Heimschuh und Leibnitz aus.
Die erste Maßnahme der 111 Feuerwehrleute nach ihrem Eintreffen war, das Übergreifen der Flammen auf das Nachbargebäude zu verhindern, unter schwerem Atemschutz wurde zeitgleich mit dem Löschvorgang begonnen. „Zwischen dem Nebengebäude, dem Wohnhaus der Familie und dem Brand war nur sehr wenig Abstand, zum Glück ist es uns gelungen, beide Häuser vor den Flammen zu schützen – das wäre der Worst Case gewesen“, so Manfred Skrofitsch, Kommandant der Gersdorfer Wehr. In dem Gebäude waren Heu, Stroh und landschaftliche Geräte gelagert, mithilfe der Luftbilder der Wärmebilddrohne versuchten die Einsatzkräfte, die überbleibenden Glutnester zu lokalisieren. „Dadurch, dass das Gebäude bei unserer Ankunft bereits in Vollbrand stand, ging es nur noch darum, umliegende Gebäude zu schützen“, erzählt Peter Seidl, Feuerwehrbereichs-Sprecher und Mitglied der Ehrenhausener Wehr. „Es war uns auch gar nicht möglich, in das Gebäude zu kommen, weil immer wieder Teile herunterfielen. Deshalb mussten wir den Brand von außen löschen.“
Brandursache ermittelt
Mithilfe eines Teleskopladers und einem Kran wurden die brennenden Gebäudeteile nach draußen befördert, um gelöscht zu werden. „Der Schaden ist trotzdem enorm“, so Skrofitsch. Am Mittwochmorgen befanden sich immer noch zwei Wehren zur Brandwache vor Ort, da immer wieder Glutnester neu entfachen. „Bis wir Brand aus geben können, wird es wohl noch bis zum Ende des Tages dauern“, schätzt der Kommandant. Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich keine Personen in dem Gebäude, fünf Hunde und drei Katzen konnten sicher ins Freie gerettet werden, ein Schaf verendete allerdings in den Flammen.
Nach Ermittlungen der örtlichen Polizei, der Brandermittler und Kriminaltechniker gemeinsam mit einem Sachverständigen der Landesstelle für Brandverhütung in der Steiermark steht nun die Brandursache fest. Das Feuer dürfte im nördlichen Flügel im Inneren des Gebäudes ausgebrochen sein. Ursache dürfte laut Polizei entweder ein technischer Defekt bei einem dort abgestellten Traktor sein, oder die mikrobiologische Selbstentzündung des ebenfalls dort gelagerten Heus. Die Gesamtschadenshöhe ist derzeit noch nicht bekannt.