Wenn die Grazer Innenstadt nach Kernöl riecht, Hunderttausende ihre Tracht auspacken und aus etlichen Hinterhöfen und Gassen Musik hallt, kann das nur eines bedeuten – das „Aufsteirern“ geht in der Landeshauptstadt wieder über die Bühne. Noch ist es nicht so weit, erst am 14. und 15. September verwandelt sich Graz wieder in einen Hexenkessel der steirischen Traditionen. Doch die Planung läuft, seitdem vergangenes Jahr das letzte Glas Wein ausgeschenkt wurde, auf Hochtouren, Alexandra und Markus Lientscher, Giuseppe Perna und Astrid Perna Benzinger der Ivents Kulturagentur haben auch heuer wieder das Programm fest im Griff.

175.000 Menschen waren letztes Jahr beim ,Aufsteirern‘ dabei“, so Markus Lientscher. „Das ist eine wirklich unglaubliche Zahl, die zeigt, dass unser Brauchtumsfest immer beliebter wird.“ Die Arbeit hinter den Kulissen mache ein Event dieser Größenordnung erst möglich, so der Organisator. „Während die Gäste ein Wochenende lang steirische Kultur genießen dürfen, beginnt die Arbeit für tausende andere bereits Monate zuvor.“ 20 Millionen Euro direkte Wertschöpfung brachte das „Aufsteirern“ im vergangenen Jahr, legt Landeshauptmann Christopher Drexler Zahlen auf den Tisch. „Außerdem ist es kaum zu glauben, dass es 2024 bereits das 23. ,Aufsteirern‘ ist – ein Höhepunkt im steirischen Jahreskalender.“ Zudem trage das „Aufsteirern“-Wochenende maßgeblich zu den eine Million touristischen Nächtigungen in Graz im Jahr bei, so Kulturstadtrat Günter Riegler.

© Erwin Scheriau

Tradition trifft Moderne

Aus diesem Grund lässt sich das Event-Team jedes Jahr etwas Neues einfallen. Im heurigen Jahr will man Moderne und Volkskultur miteinander vereinen. „Das Programm zeigt die schöne Begegnung zwischen dem städtisch Urbanen und dem ländlichen Volkstümlichen“, ergänzt Riegler. So werden am Samstag, dem 14. September, am Hauptplatz unter anderem Volksmusik gemeinsam mit der Oper Graz mit klassischer Musik vereint, die Kärntner Band Matakustix spielt gemeinsam mit Fancy Chords auf, auch der Chor der Kärntner in Graz bringt sein Können zum Besten. Vom Karmeliter- über den Freiheitsplatz bis in die Schmiedgasse und den Landhaushof wird an den beiden Tagen aufgespielt „Im Burghof ist unser Motto am Samstag ,Kernöl trifft Salsa‘“, verrät Alexandra Lientscher. „Während der Samstag geprägt ist von Genre-Crossovern, wird der Sonntag aber dafür wieder klassisch steirisch – damit für jeden etwas dabei ist.“

Auf insgesamt 17 Bühnen und Tanzböden treten die Akteurinnen und Akteure im September auf, 350 Tänzerinnen und Tänzer und 900 Musikerinnen und Musiker haben sich angekündigt. Auftritte von 15 Chören stehen am Programm, darunter auch einige internationale Gäste. „Dieses Jahr sind auch extrem viele Leute aus Kärnten dabei“, freut sich Alexandra Lientscher. Seit der Pandemie hat sich auch die zum Festival gehörende Fernsehshow „Aufsteirern – Die Show der Volkskultur“ etabliert, die in Corona-Zeiten das eigentliche Fest ersetzte.

Zahlreiche Stargäste

Für den Fernsehabend konnte das Team ebenfalls ein buntes Künstler-Programm zusammenstellen: Der deutsche Sänger Gregor Meyle trifft, ganz gemäß dem Motto „Fusion von Tradition und Moderne“ auf die Oberkrainer Power, Steirerin und Superstar Anna Sophie trifft auf Elementisch Steirisch und Christoph Spörk performt gemeinsam mit den Schnoderbixn. Ein weiterer Höhepunkt: Musiklegende Albert Hammond sagte sein Kommen zu und teilt sich mit der Alt Ausseer Bradlmusi die Bühne. „Ausgestrahlt wird am 28. September im ORF“, so das Ehepaar Lientscher.