Tödlich verunglückt ist am Samstag ein Bergwanderer in den Schladminger Tauern. Gemeinsam mit einer Gruppe aus zehn Freunden war der 31-Jährige aus Wien am Vormittag zu einer Tour aufgebrochen, ohne Führer machten sie sich von der Landawirseehütte im Bezirk Tamsweg im Salzburger Lungau auf in Richtung Trockenbrotscharte. Von dort stiegen sie über den markierten Steig auf den Pietrach auf. Im Anschluss wollte die Gruppe entlang des Grades über die Krautgartscharte wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren, dabei kam es zu dem Unglück. Der Wiener rutschte im Gras vor der Scharte aus und stürzte über das an beiden Seiten steil abfallende Gelände ab. Nach 200 Metern blieb der Mann in einer Rinne leblos liegen.
Drei Begleiter stiegen zum 31-Jährigen ab, um Erste Hilfe zu leisten. Vergebens. Der alarmierte Notarzt der Flugrettung „Martin 1“ konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Beim Abstieg gab es obendrein Probleme. Die Kameraden des Verunglückten standen alle unter Schock. Doch „das Gelände ist dort steil und felsig – und eine Schlechtwetterfront war angekündigt“, skizzierte Einsatz- und Bezirksleiter Hannes Kocher (Bergrettung Tamsweg) am Sonntag. Also flog das Team von Martin 1 die Männer zur Landawirseehütte (1985 m). „Der Pilot hat in dieser akuten Gefahr entschieden, dass die restlichen Begleiter von der Scharte aus keinen sicheren Abstieg mehr machen konnten und ihr Leben in Gefahr war.“ Also sei er geflogen, bis der Sprit beinahe zu Ende ging. Bergretter konnten mit dem Quad für Treibstoff-Nachschub sorgen.
Damit nicht genug, sorgte ein Begleiter des Opfers für Aufsehen – er war bei der Hütte nicht mehr zu sehen. „Wir haben nach einer Suchaktion die Bergrettung Schladming alarmiert“, so Kocher. Von dort kam letztlich Entwarnung. „Der junge Mann war zur Keinprechthütte (1.872m) abgestiegen, um Hilfe zu holen.“ Die Bergretter aus Schladming fanden ihn dort unversehrt.
Von der Bergrettung wurden die jungen Männer aus Salzburg, Oberösterreich und Bayern (zwischen 20 und 31 Jahren) ins Tal gebracht und dem Kriseninterventionsteam übergeben.
Neben dem Rettungshubschrauber standen auch die Bergrettungen Tamsweg und Schladming, der Polizeihubschrauber „Libelle Quebec“ sowie die Alpinpolizei Tamsweg und Liezen im Einsatz. Hinweise auf Fremdverschulden gibt es keine.