Das Video der ineinander verkeilten Fahrzeuge, von der kleinen Gruppe, die zwischen braunen Wassermassen auf Autos klettert und sich in Sicherheit bringen will – und gerettet wird - ging viral. Diese Aufnahmen aus Deutschfeistritz von Samstagabend sind untrennbar mit Emanuel Stanojevic verbunden. Denn der 31-jährige Berufssoldat (Jägerbataillon 17) war als „Schutzengel“ zur Stelle.
„Von meinem Balkon aus, dem alten Rüsthaus, habe ich eine perfekte Übersicht“, erzählt er, wie er am Unwetter-Samstag in Richtung Kirchberggasse sah. Geparkte Autos wurden von den Wassermassen weggerissen. „Ich habe gesehen, dass im letzten Fahrzeug noch zwei Personen gesessen sind.“
Der Deutschfeistritzer „wusste, was zu tun ist.“ Er lief hinunter und schwamm zur Stelle, wo sich die Autos verkeilt hatten. „Das Wasser reichte etwa zur Hüfte.“ Er wollte gerade aufs Fahrzeug klettern, als die Strömung zulegte. „Es hätte mich fast unters Auto gezogen.“ Aber mit Glück und Berufserfahrung konnte er aufs Auto gelangen. Über die Fahrerseite gelang es, die Eingeschlossenen nach oben zu zerren. Und dann? Feuerwehrkommandant Andreas Reiter, der einige Meter weit weg einer Insel ausharren musste, schrie um Hilfe, Bewohner reichten eine Leiter hinab. „Die Teleskop-Leiter war perfekt“, erinnert sich Stanojevic. Über den Kebab-Stand eilten „noch der Manuel und ein Kollege“ zur Hilfe.
Das Video der Rettung ging viral
Mit vereinten Kräften ging es hinauf in den ersten Stock. Erst die Frau. Dann der Mann. „Kurz gab es einen Schock, als die Strömung die Fahrzeuge verschob und alles wackelte.“ Aber die Leiter hielt und alle kamen heil ins Trockene. Als sich alle beruhigt hatten, waren Dank und Freude groß.
Der 31-Jährige ging am Abend nach Hause, „Eine Stunde später, ist es losgegangen. SMS, Anrufe, ...“, schildert der Retter. Am Sonntag war er wieder zeitig auf. „Ich bin hinüber zu Freunden, wir haben bis zum Abend den Schlamm weggeschaufelt.“