Es ist eine etwa 1,5 Meter hohe Mure aus Schlamm und Geröll, die sich bei den Unwettern am Samstagabend über die Pyhrnautobahn (A9) ergossen hat. Im Bereich Übelbach musste die Autobahn in beide Richtungen gesperrt werden – und wird es wohl bis Ende der Woche bleiben, wie die Asfinag am Sonntagnachmittag informierte. Denn das Unwetter habe deutlich größere Schäden angerichtet, als man befürchtet hatte.
Mitarbeiter der Autobahngesellschaft und Feuerwehrleute seien ununterbrochen im Einsatz, um die Erdmassen mit dem Einsatz von sieben Baggern von der Fahrbahn zu bringen. Von den instabilen Hängen kamen jedoch immer weitere Erd- und vor allem Wassermengen nach. Geologen und Brückenexperten haben demnach die angrenzenden Hänge und die bauliche Infrastruktur im Laufe des Sonntags überprüft, und dabei große Schäden an der Autobahn festgestellt. „Sowohl alle Entwässerungsanlagen als auch Wildschutzzäune und Leitschienen sind auf hunderten Metern zerstört. Inwieweit die Fahrbahn beschädigt wurde, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Betroffen ist auch eine Brücke nördlich der Anschlussstelle Übelbach, deren Pfeiler von den Wassermassen freigespült wurde“, schreibt die Asfinag in einer Aussendung.
Ein Bauunternehmen sei bereits beauftragt worden, frühestens am Freitag könnte auf der Richtungsfahrbahn Voralpenkreuz ein Gegenverkehrsbereich eingerichtet werden. Die Sanierungsarbeiten auf der Richtungsfahrbahn Spielfeld würden jedoch länger dauern. Der Verkehr wird bis auf Weiteres in beiden Richtungen ab St. Michael beziehungsweise Deutschfeistritz über die S 6 Semmering Schnellstraße und die S 35 Brucker Schnellstraße umgeleitet.
Weitere Straßensperren
Insgesamt waren am frühen Sonntagnachmittag nach Angaben des ÖAMTC 15 Straßen wegen der Unwetter gesperrt – fünf wegen Überflutungen, zehn wegen Vermurungen. Betroffen waren bzw. sind in der Steiermark unter anderem die Übelbacherstraße (L 385), die Friedbergerstraße (L 422) und die Triebener Straße (B 114 bei Sankt Georgen ob Judenburg). Weitere aktuelle Infos gibt es beim Verkehrsservice der Antenne Steiermark.
ÖBB müssen Tempo drosseln
Auswirkungen haben die Unwetter auch auf den Schienenverkehr in der Steiermark. Auf der Südbahnstrecke bei Frohnleiten müssen die Züge der ÖBB das Tempo drosseln, ein Zeitverlust ist für Passagiere einzuplanen. Die oststeirische Thermenbahn zwischen Fürstenfeld und Friedberg musste ganz gesperrt werden. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet, die Sperre soll bis Montag aufrecht bleiben.