Die Steiermark blieb auch am Freitag nicht vor Unwetter verschont. Teils heftige Gewitter zogen etwa in Richtung Südweststeiermark. In Deutschlandsberg wies die Unwetterwarnzentrale auf eine violette Zelle („giftige Zelle“) hin, dann sind auch im Bezirk Leibnitz starke (Hagel-)Gewitter niedergegangen. Nordwestlich „von Deutschlandsberg hat sich eine lokale Gewitterzelle gebildet, welche über St. Peter im Sulmtal – Gleinstätten – St. Johann im Sulmtal Richtung Slowenien zog“, so die Landeswarnzentrale. Wie das aussehen kann, das hat Gerald Freidl aus St. Peter im Sulmtal gefilmt.

Video aus Sankt Peter im Sulmtal

Baum fiel in St. Martin auf GKB-Strecke

Ein entwurzelter Baum stürzte auf die Oberleitung
Ein entwurzelter Baum stürzte auf die Oberleitung © Ferlitsch/BFVDL

Umgestürzte Bäume, kleinere Muren und beschädigte Dächer forderten die Einsatzkräfte im Bezirk Deutschlandsberg. Am Nachmittag und bis in die Nachtstunden standen 20 Feuerwehren mit 230 Mann im Einsatz. Beschädigte Dächer wurden mit Planen abgedeckt, um die Häuser vor eindringendem Regenwasser zu schützen. Betroffen war auch die Bahnstrecke der GKB. In St. Martin war ein Baum auf die Oberleitung gestürzt. Nachdem er beim Unwetter beschädigt wurde, musste in St. Martin auch der Maibaum gefällt werden.

Deutschfeistritz: Übelbach trat über die Ufer

Überschwemmung in Deutschfeistritz
Überschwemmung in Deutschfeistritz © FF Deutschfeistritz

Direkt von einem Unfalleinsatz auf der A9, wo ein Autofahrer im dichten Regen in die Leitschienen gekracht war, ging es für die FF Deutschfeistritz weiter zu einem Unfall im Ortszentrum. Heftige Regenfälle im Gleinalmgebiet hatten dazu geführt, dass der Übelbach über die Ufer trat. Der Marktplatz wurde von der Feuerwehr geräumt, Gebäude wurden mit Sandsäcken gesichert. Nachdem der Pegel wieder gesunken war, standen Auspumparbeiten an.

Schäffern: Autobahnraststätte unter Wasser

Auch die Oststeiermark blieb am Freitag nicht verschont. Der Parkplatz bei der Autobahnraststation stand nach den starken Regenfällen unter Wasser. Die Einsatzkräfte wurden zu mehreren Hangrutschungen und Murgen gerufen.

14.500 Blitze

Die Meteorologen bei UbiMet meldeten bis 19 Uhr knapp 14.500 Blitze in der Steiermark. Laut Energie Steiermark waren zeitweise mehr als 1250 Haushalte im Südwesten ohne Strom. Ein Mitarbeiter musste ins Spital, nachdem er Rauchgas eines brennenden Trafos eingeatmet hatte.

Ab frühem Nachmittag ging es von der Obersteiermark beginnend los. In Seckau und Leoben meldete die Feuerwehr Unwettereinsätze. In Kapfenberg schoss das Wasser in einen Supermarkt, die Freiwillige Feuerwehr Kapfenberg-Diemlach rückte aus. Die L315 musste im Raum Großstübing nach Vermurungen gesperrt werden.

Supermarkt überschwemmt

Und es bleibt unbeständig: „Wo genau sich die Gewitter entladen werden, lässt sich nicht sagen, die Gefahr besteht überall“, so Christian Pehsl, Meteorologe der Geosphere Austria.

Das aktuelle Radarbild

Zelle entlud sich in Graz

Am Donnerstagabend hat es schon in Graz „gekracht“. Gegen 20.30 Uhr überquerte eine heftige Gewitterzelle die steirische Landeshauptstadt und setzte einem lauen Abend mit krachendem Donner, heftigen Blitzen sowie Starkregen und leichtem Hagel ein Ende. Rund 20 Minuten tobte das Gewitter über Graz.

Ab Montag wird es kühler

Die Gewittergefahr bleibt auch am Samstag und Sonntag bestehen, davor ist es sommerlich mit Temperaturen bis 28 Grad. Am Montag folgt ein Wetterumschwung. „Es zieht eine Kaltfront herein, die eine markante Abkühlung auf 21 bis 23 Grad bringt“, erklärt Christian Stefan (Geosphere). Diese Abkühlung dürfte sich die gesamte nächste Woche über halten.

Blick auf den Wolkenguss am Donnerstagabend in Graz
Blick auf den Wolkenguss am Donnerstagabend in Graz © KK