Vorfreude, Aufregung, Vorbereitungen. Auf Nadeln sitzt ein junges Paar aus der Steiermark bzw. Kärnten. Am Wochenende wird geheiratet, eine Woche später sollte es auf Hochzeitsreise nach Zypern gehen. „Wir haben im Februar gebucht“, so der Bräutigam. Aber die Insolvenz von Europas drittgrößtem Reisekonzern FTI stellt ein dickes Fragezeichen hinter den Urlaub.
Am 15. Juni sollte der Flieger nach Zypern abheben, doch bisher ist der Urlaub von FTI weder storniert noch bestätigt. Anrufe beim Konzern änderten daran nichts. Auf der FTI-Homepage werden Kunden, die Reisen ab dem 11. Juni gebucht haben, ersucht, von Anrufen abzusehen. Immerhin: „In unserem Reisebüro, dem l‘tur in Klagenfurt, bemüht man sich extrem“, lobt der Steirer. Aber auch die Urlaubsprofis erhielten keine verwertbaren Informationen.
Deutlich war hingegen die Nachricht von der Hotelgruppe: Alle Reservierungen durch FTI seien inzwischen gestrichen worden. Auf den Namen des steirisch-kärntnerischen Paares sei kein Zimmer reserviert.
Auf gut Glück buchen der Steirer und seine Zukünftige natürlich keine andere Hochzeitsreise. „Wir brauchen eine offizielle Stornierung. Sonst könnte es sein, dass wir etwas anderes buchen und FTI dann doch noch den Urlaub bestätigt.“ Daher: „Wir müssen den 11. Juni wohl abwarten und schauen dann weiter. Wir sind flexibel.“ Die jungen Leute sehen sich von ihrem Reisebüro bestens unterstützt, sagen sie. „Die Hochzeit lassen wir uns sicher nicht verderben.“
Wie die Arbeiterkammer mitgeteilt hat, seien die Pauschalreisen, die „über die Veranstalter FTI, 5vorFlug oder BigXtra gebucht wurden (und teilweise beziehungsweise auch vollständig beglichen sind) bis einschließlich 10.06. 2024 storniert“. Hingegen würde die Möglichkeit der Durchführung von Reisen ab diesem Datum derzeit geprüft. Man rät Kunden davon ab, „eine Stornierung des Reisevertrages“ zu machen.