Nobel waren die Aufzuchtorte: Villen in Graz und Wien. Weniger nobel der Grund der Anmietung der Objekte: Cannabisanbau. Eine Tonne „Kraut“ hat die Polizei bei der „Operation Wildgans“ ausgehoben, am Dienstag ging der Prozess mit sechs Angeklagten am Straflandesgericht ins Finale. „Im vorliegenden Fall wurde ein Ausmaß und eine Professionalität erreicht, die wir so in der Steiermark noch nie hatten“, fasste Staatsanwältin Ines Eichwalder in ihrem Schlussplädoyer zusammen. Der Gesetzgeber habe für das höchste Strafausmaß (1 bis 15 Jahre) bereits die 25-fache Überschreitung der Grenzmenge herangezogen. „Wir haben hier aber Angeklagte, die die Grenzmengen um das 2177-fache überschritten haben“, so die Staatsanwältin. Die Häuser seien aufwändig adaptiert und umgebaut worden, um eine „hochprofessionelle Produktion“ zu garantieren. Wände wurden eingerissen, damit für die Bewässerungsanlagen und Belüftungsschläuche Platz war. Schäden waren einkalkuliert – „Türen und Wände wurden durchbrochen, damit Riesenrohre hindurchpassen“. Um ordentlich Ertrag einzufahren, waren enorme Strommengen notwendig: „Der Stromzähler wurde überbrückt, am Lieferanten vorbei Strom bezogen.“