„So hast du die Baustelle vom Graz Center of Physics noch nie gesehen“, schreibt die TU Graz auf ihrem offiziellen Instagram-Account. Und tatsächlich: Die Bilder sind spektakulär. Mit seiner Racing-Drohne war der Grazer Drohnenpilot Marcel Jud ganz nah am Geschehen, als der Vorklinik-Turm Stockwerk für Stockwerk „abgeknabbert“ wurde. „Die Outdoor-Aufnahmen sind am Tag des sogenannten „Anknabberns“ entstanden“, sagt Jud, der das Video im Auftrag der Bauherrin (BIG Bundesimmobilien GmbH) produziert hat. Sehenswerte Bilder liefert die Kamera auch aus dem Inneren der Baustelle – der Zuschauer fühlt sich mittendrin statt nur dabei, wenn geschremmt und gebaggert wird. Geteilt wurde das Video am Freitag von „universityofgraz“ und „tugraz_official“ . Einen innerstädtischen Abriss dieser Größenordnung sieht man nicht alle Tage.
Der Abbruch des Vorklinik-Turms geht aktuell ins Finale. Verblieben sind nur noch wenige Gebäudeteile an der nordöstlichen Seite. Wer die letzten Mauerreste noch einmal sehen will, muss sich beeilen. Geplant ist der Abbruch bis Ende Mai. Hier kann das Großprojekt auch über eine Webcam verfolgt werden. Unterirdisch werden die Arbeiterinnen und Arbeiter dann im Sommer noch länger beschäftigt sein. Der Wiederaufbau beginnt erst nächstes Jahr: Laut dem aktuellen Ablaufplan soll im Frühjahr 2025 die Bodenplatte des Neubaus verlegt werden.
„Social Urban Mining“
Interessant: 50 Tonnen Wertstoffe konnten vor dem Abbruch recycelt werden. 17,4 Tonnen kamen durch „Social Urban Mining“ in den Re-Use-Kreislauf, werden also weiterverwendet. Dazu zählt etwa die Kantineneinrichtung, die an den gemeinnützigen Verein SaST für das Schulbuffet im Gymnasium Lichtenfels verschenkt wurde.
Aktueller Stand des Abbruchs
Ab 2030 Heimat der Physikinstitute
In den Neubau nach den Plänen des Architekturbüros „fasch&fuchs.architekten“ werden über die Bundesimmobiliengesellschaft rund 313 Millionen Euro investiert. Für die Einrichtung sind weitere 41 Millionen Euro vorgesehen. Auf insgesamt 50.000 Quadratmeter sollen in dem zukünftigen sechsstöckigen Bauwerk ab 2030 die Physikinstitute, 1.700 Studierende und 600 Mitarbeitende Platz finden. 10.000 Quadratmeter sind für Labors und Werkstätten reserviert, der größte Hörsaal ist für 600 Personen konzipiert.