Wohl kaum ein Fußballfan in der Steiermark zweifelt daran, dass der SK Sturm Graz morgen das historische Double komplett macht und nach dem Cup-Pokal auch den Meisterteller in die Landeshauptstadt holt. „Nur“ ein Sieg gegen Austria Klagenfurt (oder ein weiterer Ausrutscher von Red Bull Salzburg) fehlt zur totalen Euphorie in schwarz-weiß. Bei den Sicherheitsverantwortlichen von Polizei, Stadt und Verein spielte man im Vorfeld der großen Fußball-Party jedenfalls alle Szenarien durch.

Gemeinsam hat man Konzepte für das Herzschlagfinale ausgearbeitet. So werden mehrere Hundert Polizisten vor Ort sein, um die Sicherheit der 15.000 Fans in und rund um das Stadion zu gewährleisten. „Unser Einsatzkonzept fußt auf Erfahrungen vergangener Spiele“, sagt Polizeisprecher Fritz Grundnig. Zusätzlich werden 350 Kräfte des Sicherheitsdienstes und des Roten Kreuzes im Einsatz sein. Das sind mehr als sonst, wie es seitens des SK Sturm heißt – nicht, weil das Match als Risiko gelte, sondern um den Ansturm zu bewerkstelligen. Eine behördliche Sicherheitszone gibt es nicht, Ausschreitungen sind nicht zu erwarten.

Kein Platzsturm

In Zusammenarbeit mit der Holding werde man, so Grundnig, am Sonntag versuchen, die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten, mit Verzögerungen sei am Spieltag rund um den Anpfiff um 17 Uhr dennoch zu rechnen. Bestens aufgestellt ist auch Bruno Hütter, Sicherheitsbeauftragter von Sturm Graz. „Gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst BFS haben wir ein Konzept erarbeitet, damit auch im Stadion alles glattgeht.“ Dazu gehöre unter anderem auch die Spielfeldsicherung. Ein Platzsturm nach Schlusspfiff soll vermieden werden. „Damit eine eventuelle Meisterfeier am Spielfeld stattfinden kann, müssen wir schauen, dass keine Fans aufs Feld laufen“, so Hütter. Das wollen auch die Fanclubs verhindern – bei den letzten Cup-Finalspielen ist das gelungen.

Die Merkur-Arena wird aus allen Nähten platzen
Die Merkur-Arena wird aus allen Nähten platzen © Jürgen Fuchs

Die Arena ist jedenfalls seit Wochen ausverkauft, wobei lediglich 150 Fans aus Kärnten erwartet werden. Wer keine Tickets hat, muss das Spiel im Fernsehen oder in einem Lokal am Bildschirm verfolgen. Ein „Public Viewing“ vor dem Stadion werde es nicht geben, so Hütter. Auch ein offizieller Fanmarsch der „Nordkurve“ aus der Innenstadt nach Liebenau sei aus jetziger Sicht nicht geplant. Nur die Gastronomie ist außerhalb des Stadions in Betrieb.

Trams stehen still

Doch egal, ob die Sturm-Crew morgen den Meisterteller in die Höhe stemmt oder nicht, der Feierreigen geht auf jeden Fall am Pfingstmontag weiter. Da wird die in jedem Fall erfolgreichste Saison der Blackys seit 13 Jahren auf dem Grazer Hauptplatz ausgiebig mit den Fans gefeiert. Los geht es mit Livemusik um 14 Uhr, die Mannschaft wird gegen 15 Uhr erwartet – sie kommt aus Eggenberg mit dem Cabriobus über die Herrengasse zum Rathaus. Dort tragen sich die Spieler bei Bürgermeisterin Elke Kahr ins Goldene Buch der Stadt Graz ein. Der Straßenbahnverkehr durch die Innenstadt über Hauptplatz und Herrengasse steht für das schwarz-weiße Fest übrigens den ganzen Montag still. Die Trams haben eine geänderte Linienführung, der Jakominiplatz wird von Osten kommend jedoch angefahren. Aus anderen Richtungen werden Ersatzbusse eingerichtet.