Gegen 20 Uhr alarmierte ein Mitarbeiter des Schweinemastbetriebes bei Dietersdorf am Gnasbach in der Gemeinde St. Peter am Ottersbach die Feuerwehr, nachdem er Brandgeruch und schließlich Flammen aus dem hinteren Teil des Stalles bemerkt hatte. Innerhalb kürzester Zeit stand das gesamte Stallgebäude in Vollbrand. In dem Stall befanden sich zu diesem Zeitpunkt etwa 1700 Mastschweine.
24 Feuerwehren mit insgesamt 298 Feuerwehrleuten waren zur Brandbekämpfung im Einsatz. 13 Atemschutztrupps führten unter schwerem Atemschutz die Brandbekämpfung und die Tierrettung im verrauchten Bereich durch. Zwei Einsatzkräfte wurden dabei leicht verletzt. Weitere Kräfte stellten Löschleitungen von allen Seiten um das Gebäude her, bekämpften den Brand und kühlten die Tiere, die sich im Freibereich aufhielten. Etwa tausend Tiere konnten gerettet und in Ersatzställen in Halbenrain untergebracht werden. Mehrere Hundert Mastschweine verendeten oder mussten in Anwesenheit von Amtstierärzten von ihren Leiden erlöst werden.
Vorzeigestall als „großes Glück“
Für die Einsatzkräfte war die Rettung der bis zu hundert Kilogramm schweren Masttiere eine Herkulesaufgabe. „Ein Wahnsinn, es wurde bis zur Erschöpfung gearbeitet, um möglichst viele Tiere ins Freie zu bekommen“, erklärt Erwin Irzl vom Bereichsfeuerwehrverband Radkersburg. Der Betrieb galt als Vorzeigebetrieb mit höchsten Tierwohlstandards und Außenbereich. „Das war das große Glück bei der Rettungsaktion. So konnten wir dem Stall Frischluft zufügen und über die Außenställe schneller evakuieren. Dadurch konnten wir überhaupt erst so viele Tiere retten“, gibt Irzl Einblicke in den dramatischen Einsatz.
Gegen 1.20 Uhr in der Nacht konnte „Brand aus“ vermeldet werden. Das Landeskriminalamt Steiermark, Ermittlungsbereich Brand, hat in Zusammenarbeit mit einem Sachverständigen die weiteren Ermittlungen übernommen. Am Freitagvormittag wurde der Dachstuhl demontiert. Die Schadenshöhe kann derzeit nicht beziffert werden. Als Brandursache wurde ein technischer Defekt genannt.