Die aktuelle Betreuungslage lässt aufhorchen. Schon vor zwei Jahren schnürte der damals neue Bildungslandesrat dringend notwendige Maßnahmen. Endlich kam Bewegung in die Sache. Leider folgte trotzdem ein Herbst, der Eltern verzweifeln ließ. Ein Jahr später hatte sich die Situation leicht entschärft. Nun stehen erneut hunderte Eltern ohne Betreuung für ihr Kind da. Und die Sorgen reduzieren sich nicht nur auf die Landeshauptstadt.
Ja, der Personalnot stemmt man sich entgegen. Quereinsteigerinnen sollen angeworben werden, neue Ausbildungsplätze wurden geschaffen, das Gehalt des Personals hob man endlich an. Jetzt muss ebenso rasch ausgebaut werden, denn der Bedarf wächst. Gemeinden meinen, auf die Geldströme von Bund und Land zu warten. In Graz schieben sich Bildungs- und Finanzressort abwechselnd den Ball zu. Vom Land heißt es, Gemeinden müssten nur um die Förderungen ansuchen.
Kurzer Weckruf: Kindern ist egal, wer sich für ihre Interessen einsetzt, solange es passiert. Und wenn wir eine zukunftsfähige Volkswirtschaft wollen, muss Müttern (meist sind immer noch sie betroffen) ohne Hürde ein Wiedereinstieg in den Job möglich sein. Denn politisches Hickhack hat in der Thematik nichts zu suchen. An einem Strang zu ziehen schon. In nordischen Ländern wie Finnland sind fixe Betreuungsplätze für Kleinkinder Standard. Von der Mentalität könnten wir uns ein Scheibe abschneiden.