Die Bürgermeister-Stichwahl in Salzburg endete letztlich mit einem recht deutlichen Sieg des SPÖ-Kandidaten Bernhard Auinger gegen KPÖ-Hoffnung Kay-Michael Dankl. Damit bleibt Elke Kahr einzige kommunistische Bürgermeisterin in Österreich. Ist sie deshalb enttäuscht? „Überhaupt nicht“, sagt die Grazer Stadtchefin, als die Kleine Zeitung sie im Schloss Mirabell in Salzburg erreicht. Nachsatz: „Auch wir waren zweimal zweitstärkste, bevor wir in Graz gewonnen haben.“

Für Kahr hat Dankl schon im ersten Wahlgang vor zwei Wochen gewonnen, als er im Bürgermeister-Duell nur knapp hinter Auinger gelandet war. „Ich konnte damals leider nicht dabei sein. Deshalb bin ich heute in Salzburg, damit ich Kay-Michael umarmen kann.“ Sie freue sich jetzt, mit ihm als künftigen Vizebürgermeister auch auf Städteebene zusammenarbeiten zu dürfen. Was nimmt sie aus den letzten Wochen mit? „Dass wir überall dort, wo wir gute Leute haben, wo die arbeitenden Menschen im Zentrum stehen und die richtigen Themen behandelt werden, erfolgreich sein können.“ Das Momentum solle nun auch in die nächsten Wahlen mitgenommen werden – mit tatkräftiger Unterstützung von Salzburg und Graz, wie Kahr betont.

Gefeiert werde im Lager der KPÖ trotz der Niederlage, versichert die Grazer Stadtchefin. „Selbstverständlich. Das ist das Ende einer sehr langen Wahlauseinandersetzung, die auch sehr fair geführt worden ist.“ Schon ab Montag gelte es, das von den Wählerinnen und Wählern erhaltene Vertrauen auch in Taten umzusetzen. „Nun kann Kay in den nächsten Jahren als Wohnungsstadtrat wichtige Verbesserungen in Angriff nehmen“, so Kahr.

Steirische KPÖ verzeichnet Zulauf

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler schlägt ähnliche Töne an: „Die Wahl vor zwei Wochen hat gezeigt, dass viele Menschen von den etablierten Parteien enttäuscht sind und eine Veränderung wollen. Dass die KPÖ in Salzburg so gestärkt wurde und es Kay-Michael Dankl sogar in die heutige Stichwahl geschafft hat, gibt uns viel Schwung für dieses Wahljahr.“

Die Zugewinne in Salzburg hätten auch Auswirkungen auf die steirische KPÖ, betont man dort. In den letzten Wochen haben sich viele bei uns gemeldet und wollen mitmachen und sich einbringen“, berichtet Hanno Wisiak, KPÖ-Spitzenkandidat für die Nationalratswahl in der Steiermark.