„Es ist meine Aufgabe, täglich das Beste zu geben.“ Das sagte Michael Höllwarth anlässlich einer seiner vielen Ehrungen vor acht Jahren zur Kleinen Zeitung. Der langjährige Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendchirurgie an der LKH-Universitätsklinik Graz und Mitbegründer des Vereins „Große schützen Kleine“ ist am 12. März im 81. Lebensjahr verstorben. Das gab sein Nachfolger Holger Till auf der Website von „Große schützen Kleine“ bekannt.
Der gebürtige Tiroler, der seinen Akzent nie ablegte, kam Anfang der 1980er-Jahre in die Steiermark. Geprägt wurde Höllwarth von Fritz Rehbein, einem führenden deutschen Kinderchirurgen, bei dem er 1974/75 assistiert hatte. Später machte er sich in der Kinder- und Jugendchirurgie selbst international einen Namen. Besondere Verdienste erwarb sich Höllwarth aber in der Unfallprävention bzw. -forschung und in der Früherkennung von Kindesmissbrauch. Zusammen mit Kollegen Peter Scheer stellte er ein interdisziplinäres Expertenteam zusammen, das bei Verdacht auf Missbrauch sofort in Aktion trat. Das Konzept wurde danach in allen österreichischen Spitälern übernommen und fand auch in der Gesetzgebung Eingang.
Auf Höllwarths Initiative wurde 1983 der Verein „Große schützen Kleine“ gegründet. Damals „hatte man keine epidemiologische Vorstellung über die Quantität der Kinderunfälle. Letztlich ist es ihm gelungen, gemeinsam mit der KAGes eine quantitative und qualitative Unfallforschung aufzubauen, welche mit dem StISS – Styrian Injury Surveillance System nun härteste Forschungsdaten zu allen Themenfeldern der Kinderunfälle bereitstellen kann“, so Holger Till, Präsident des Vereins. Der Rückgang von tödlichen Kinderunfällen wie auch die Reduktion der Unfallzahlen bei Kindern in Österreich trage deshalb auch die Handschrift von Michael Höllwarth.
Die Verabschiedung von Michael Höllwarth findet am Karfreitag statt, der Ort wird noch bekanntgegeben.