In der Frage um die „Verbannung“ von Burschenschaften von akademischen Feiern an der Montanuniversität Leoben zeichnet sich ein Kompromiss ab. Die „Presse am Sonntag“ zitiert den Vorsitzenden des Universitätsrates, KTM-Chef Stefan Pierer, mit den Worten: „Es geht nicht darum, Geschichte abzudrehen, sondern alle mitzunehmen in ein neues Miteinander, ohne jemanden auszugrenzen.“ Der Kompromiss, der sich abzeichnet: Couleurstudenten dürfen weiterhin an den akademischen Feiern teilnehmen, allerdings nicht mehr in der prominenten Position hinter den Professoren und dem Rektor der Uni.
Neues Markenprofil
Der neue Rektor Peter Moser hatte die „Verbannung“, über die die Kleine Zeitung vorab berichtet hat, im Bestreben geplant, der Uni ein „zukunftsorientiertes, innovatives Markenprofil“ zu verleihen. Die Montanuni soll für neue, junge Zielgruppen attraktiver werden. Sie genießt zwar international einen hervorragenden Ruf, leidet aber wie viele andere Hochschulen auch an rückläufigen Studentenzahlen. Sie sind zuletzt auf unter 4000 gesunken. Wichtiger als die Rolle der Chargierten ist in dem neuen Konzept aber wohl die Fokussierung auf Green Tech.
Der Plan stieß von Anfang an nicht überall auf Gegenliebe. Während die Grünen den Plan begrüßten, reagierte die FPÖ strikt ablehnend und kündigte eine Anfrage an Bildungsminister Martin Polaschek an.