Mit dem Neujahrstreffen am Samstag in der Schwarzlhalle Premstätten startet die FPÖ in das Superwahljahr 2024. Das ist vor allem für die steirischen Blauen von großer Bedeutung, strebt Mario Kunasek doch den Wahlsieg und den Landeshauptmann-Sessel in der Steiermark an. Die Landesparteileitung kürte den 47-jährigen Grazer offiziell zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl, Landesparteisekretär Stefan Hermann wird wieder Wahlkampfleiter. Eine weitere wenig überraschende Personalentscheidung: Der Feldbacher Georg Mayer zieht wieder als steirischer Spitzenmann in den EU-Wahlkampf.

„Für uns ist die Steiermark freiheitliches Kernland“, erklärte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz (selbst in Murau aufgewachsen) bei einem Pressetermin in der Landesparteizentrale am Freitag. Das Ziel für 2024 sei ein Bundeskanzler (Herbert) Kickl und ein Landeshauptmann Kunasek, so Schnedlitz. Das sei auch Grundvoraussetzung dafür, dass es in der Steiermark und in Österreich wieder besser werde. Das „Jahr der Wende“ und das „Jahr des Volkes“ sind weitere Zuschreibungen des blauen Generalsekretärs für das Superwahljahr mit Europa-, Nationalrats- und zwei Landtagswahlen. Den steirischen Spitzenkandidaten Mario Kunasek bezeichnete Schnedlitz als einen Mann, der den „schnurgeraden Kurs“ der FPÖ verkörpere und der auf Augenhöhe mit den Menschen kommuniziere. Bei der Landtagswahl 2019 habe er noch „völlig zu Unrecht den Ibiza-Malus mitgenommen“, die Bundespartei und Herbert Kickl stünden vorbehaltlos hinter dem ehemaligen Verteidigungsminister.

Keine Untergriffe

Kunasek kündigte an, die Wahlauseinandersetzung in der Steiermark mit offenem Visier zu führen und auf „unnötige Untergriffe“ zu verzichten. Sachpolitisch werde er aber die gebotene Schärfe zeigen. Er wolle endlich Regierungsverantwortung übernehmen, ein „Landeshauptmann für alle“ wolle er aber nicht sein, sondern für die „Fleißigen, die Leistungsträger, die Hackler, die Familien, die normalen Menschen in diesem Land“. Nicht aber „für Islamisten, Asylschwindler und Kriminelle, die das System ausnutzen.“

Doch zuvor findet ja noch die Nationalratswahl statt, diese bezeichnet Kunasek gar als „Mutter aller Schlachten“. Noch nie sei die Chance für die FPÖ so groß gewesen, auf Platz eins zu landen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegen ihn sprach der steirische Landesparteichef erst auf Nachfrage an. „Persönlich wäre es mir lieber, wenn die Sache rasch vom Tisch ist.“ Ein Vorhabensbericht liege seines Wissens bereits bei der Oberstaatsanwaltschaft. Kunasek erwartet, dass zumindest Teile der Causa bald eingestellt würden. „Bei den Menschen draußen“ sei die Finanzaffäre der Grazer FPÖ und die mögliche Involvierung der Landespartei sowie Kunasek selbst aber ohnehin kein Thema.