Bei seinem Neujahrsempfang in der Gablenzkaserne am Mittwoch verabschiedete der steirische Militärkommandant Brigadier Heinz Zöllner seinen langjährigen Stellvertreter, Oberst Ernst Trinkl. Der Burgenländer, der auch 15 Jahre lang Leiter der Stabsarbeit war, wechselt in den Ruhestand.
Im Rückblick auf das abgelaufene Jahr hob Zöllner vor allem die Assistenzeinsätze nach den schweren Regenfällen in der Bezirken Südoststeiermark und Leibnitz hervor. 20.000 Einsatzstunden wurden dabei geleistet. Einer der Höhepunkte heuer wird die Großübung „Schutzschild 24“ im Juni sein, deren lokales Schwergewicht in der Steiermark liegen wird. Beim größten Militärmanöver seit mehreren Jahrzehnten will das Heer eine konventionelle Auseinandersetzung im Kampf der verbundenen Waffen trainieren. Rund 3000 Kader- und Milizsoldaten sowie Grundwehrdiener werden dabei gemeinsam üben. Das fiktive Kampfgeschehen soll sich laut den Plänen des Generalstabs beginnend von Kärnten über die Steiermark bis nach Oberösterreich verlagern. Schon drei Monate später hebt die Flugschau Airpower in Zeltweg ab, auch da ist das Militärkommando Steiermark federführend an der Organisation und der Koordination mit den Behörden beteiligt.
Grenzeinsatz reduziert
Daneben gehen die laufenden Einsätze weiter, wie jener an der Grenze zu Slowenien. Personell wurde dieser sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz jedoch bereits reduziert. Laut Zöllner versehen derzeit rund um die Uhr 84 Soldaten Dienst. „Ich hoffe, dass die Bemühungen auf europäischer und internationaler Ebene zur Flüchtlingssituation zum Erfolg führen“, sagte der Militärkommandant.
Die anstehenden Milliarden-Investitionen in das Bundesheer im Rahmen der „Mission Vorwärts“ machen sich teilweise heuer auch in der Steiermark bemerkbar. Am augenscheinlichsten wird das am Fliegerhorst Aigen, wo weitere neue Hubschrauber vom Typ Leonardo AW-169 ankommen und der Standort selbst massiv ausgebaut wird. Wie berichtet, wird dort Ende Mai die Alouette III nach 57 Dienstjahren feierlich verabschiedet. Des Weiteren sollen neue Mannschaftstransporter „Pandur Evo“ in die Steiermark rollen. Keine Aufrüstung, sondern das Füllen von Lücken nach jahrelangem Sparkurs, bezeichnete der Militärkommandant diese Beschaffungen.
Zöllner sprach in seiner Rede auch die angespannte Personalsituation an, die eine große Herausforderung für die Verbände und Kommanden sein. Basis für eine erfolgreiche Anwerbung junger Menschen sei „nicht nur ein attraktiver Grundwehrdienst, sondern auch modernste Ausrüstung, zeitgemäße Unterkünfte und ansprechende Bezahlung“. Positiv hob er den Standort Aigen hervor, wo sich hunderte Personen für einen Arbeitsplatz beim Bundesheer interessieren.
Fotos vom Neujahrsempfang
200 Gäste
Beim Neujahrsempfang des Militärkommandanten geben sich neben den höchsten Repräsentanten des Militärs im Bundesland die Spitzen der Einsatzorganisationen, die Landespolitik sowie Vertreter der Behörden und der Wirtschaft die Ehre. Heuer waren das unter anderem LH Christopher Drexler, Dritter Landtagspräsident Gerald Deutschmann, Landesrat Werner Amon und FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.