Durch die Finger geschaut haben mehr als 50 Sport- und Musikfans, die sich auf der Plattform Willhaben Tickets für Veranstaltungen sichern wollten. Die Opfer (in ganz Österreich verstreut) sind nämlich auf einen Großbetrüger reingefallen, der zwar das Geld seiner Kunden einkassierte, aber keine dementsprechenden Tickets liefern konnte. Schaden: mehr als 20.000 Euro.
Von Helene Fischer bis Andreas Gabalier, von Champions League-Matches bis hin zur MotoGP: Der Betrüger hatte ein breites Spektrum an oft sündteuren Tickets auf dem Online-Marktplatz im Angebot. Zwischen August und November 2023 war der gebürtige Deutsche, der in der Steiermark lebt, tätig. Als sich die Anzeigen und Beschwerden wegen des Schwindels mehrten, wurde der in seiner Heimat bereits Vorbestrafte auf der Plattform gesperrt, später dann von der Polizei ausgeforscht.
Hohe Dunkelziffer vermutet
Kontoöffnungen haben dann das Kartenhaus in sich zusammenbrechen lassen, konkret sind 52 gutgläubige Opfer mit ihren Zahlungen an den Betrüger fix verbucht. Bei der Exekutive geht man aber ohnehin davon aus, dass die Dunkelziffer der Betrogenen viel höher ist. Viele würden in einem solchen Fall einfach keine Anzeige erstatten, heißt es.
„Der Mann ist bereits rechtskräftig wegen schweren, gewerbsmäßigen Betruges angeklagt“, bestätigt Barbara Schwarz, Sprecherin vom Straflandesgericht Graz auf Anfrage der Kleinen Zeitung, Ende Jänner findet der Prozess statt. Der Deutsche sitzt in Haft, ist geständig. Sein Motiv: Geldsorgen wegen seiner Spielsucht.