Um 6 Uhr morgens mussten die Freiwilligen Feuerwehren Großlobming und Kleinlobming am 27. Dezember bereits ausrücken – der Auftrag war ein schmutziger: Ein circa 60 Kilo schweres Kalb war bei einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Gemeinde Lobmingtal in eine Jauchengrube gestürzt und konnte sich nicht mehr selbst befreien.
Unter schwerem Atemschutz ging es für die Feuerwehrmänner über eine Leiter in die Jauchengrube. Einer der ersten Maßnahmen des Atemschutztrupps war es, den Kopf des Kalbes oberhalb der Jauche zu halten, schildert Einsatzleiter Abschnittsbrandinspektor Christoph Leitner. Im Anschluss wurde das Tier über die Leiter wieder ins Freie gebracht.
In eine Jauchengrube zu steigen ist brandgefährlich: „Der Sauerstoffanteil in der Grube ist sehr gering, daher haben die Kollegen schweren Atemschutz getragen, um von der Umgebungsluft unabhängig zu sein“, erklärt Thomas Zeiler von der Feuerwehr. Der Atemschutz bringe aber auch den Vorteil, dass man den Geruch nicht wahrnimmt, sagt Zeiler schmunzelnd. „Solche Tierrettungen kommen nicht häufig, aber doch immer wieder vor“, sagt Zeiler – „dafür sind wir da.“
Nach etwa einer Stunde konnte das sichtlich erschöpfte Kalb ohne Verletzungen von der Feuerwehr aus seiner misslichen Zwangslage unversehrt gerettet und dem Bauern übergeben werden.
Bereits am 25. Dezember war auf einem Bauernhof im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ein neugeborenes Kalb in eine Jauchegrube gefallen. Auch hier konnte das Tier von der FF Turnau unversehrt gerettet werden – die Einsatzkräfte sprachen von einem „tierischen Weihnachtswunder“.