Der letzte Einkaufssamstag dieses Advents dürfte in der steirischen Landeshauptstadt ein Tag der Last-minute-Käufe für den Heiligen Abend am Sonntag gewesen sein. Bücher und Juwelierware gingen – der Frequenz in den entsprechenden Geschäften nach zu schließen – recht gut, ebenso Spielwaren. Gut ausgelastet war die Grazer Innenstadt-Gastronomie, das milde und sonnige Wetter ließ nach dem Regenintermezzo am Freitag Gäste auch draußen Platz nehmen.

„Wir sind zufrieden“, sagt Gerhard Wohlmuth, der steirische Handelsobmann in der Wirtschaftskammer. „Wir hoffen, dass wir die 300 Millionen Euro Umsatz schaffen und den Stand vom letzten Jahr halten können.“

Der 23. Dezember zeigte sich in der Grazer City von seiner freundlichen Seite – die Innenstadt war gut frequentiert, wenn auch das Geschiebe großer Menschenmassen ausblieb. Und die Glühweinstände auf den verschiedenen Weihnachtsmärkten waren im Laufe des Nachmittags immer besser besucht. Auffällig: Es waren recht wenige Menschen mit großen Einkaufssackerl oder -taschen zu sehen. Die kleinen Tragetaschen ließen auf eher feine und filigrane festliche Angebinde schließen. Kaufentscheidungen werden heuer offenbar auf die Zeit nach dem hohen Fest verschoben. Dafür sprachen die vielen verkauften Gutscheine, deren Beliebtheit Wohlmuth bestätigt.

Neben Schmuck gingen auch die oft schon totgesagten Bücher gut über den Ladentisch, wie ein Lokalaugenschein beim größten Innenstadthändler, Moser am Eisernen Tor, ergab. Aber auch hochwertige Süßigkeiten wie handgemachte Pralinen und Konfekt aus steirischer Manufaktur werden den Verkaufsfrequenzen nach häufig unter den Christbäumen bzw. als Mitbringsel zu den Weihnachtsfeiertagen zu finden sein. In den Modegeschäften und Textilienabteilungen sah es hingegen nach durchschnittlichem Kundeninteresse aus – zumindest zu Mittag des letzten Shoppingtages vor dem Heiligen Abend.

Großer Andrang bei Einkaufszentren

Generell hatte die Grazer Innenstadt schon hektischere letzte Einkaufssamstage gesehen: „Wir sind ganz gut voll“, sagte eine Verkäuferin in einer Abteilung für edle Düfte, aber reger Andrang oder gar Gedränge herrschte in den meisten Innenstadtgeschäften rund um Herrengasse und Hauptplatz nicht. Kleine Ausnahme: Spielwarengeschäfte, die zusehends rar geworden sind in der Innenstadt. In einem Geschäft in der Gleisdorfer Gasse nahe des zentralen Jakominiplatzes war es deutlich voller als unter dem Jahr.

Abverkauf bei Spielwaren war im großen Grazer Innenstadt-Traditionskaufhaus Kastner & Öhler angesagt – Bausätze für Gebäude und Fahrzeuge aus Bausteinen, Kinderbücher, Autorennbahnen und überraschenderweise auch „Schießware“ – futuristisch anmutende Gewehre zum Abschießen von Wasserfontänen bzw. kleinen Plastikprojektilen – fanden sich in den Händen der vor den Kassen Wartenden.

Bei großen Lebensmittelmärkten an der Peripherie der Landeshauptstadt wie auch bei den großen Einkaufszentren herrschte zumindest großer Andrang und es waren über mehrere Stunden vom Vormittag bis zum frühen Nachmittag kaum Parkplätze zu ergattern – die Schließzeit über drei Tage bis zum Stefanitag zeigte Wirkung.