Filmreife Szenen bei einer Schwerpunktaktion gegen Schlepperkriminalität der Polizei in der Nacht auf Mittwoch: Im steirisch-slowenischen Grenzgebiet wollte ein silberner Pkw mit slowenischen Kennzeichen gegen 19.30 Uhr nicht stehen bleiben, er ignorierte beim Grenzübergang Sulztal die Anhaltezeichen der Beamten und flüchtete mit weit überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Norden. Gleichzeitig bemerkten die Polizisten ein weiteres offensichtliches Schlepperfahrzeug, das mit rasanter Geschwindigkeit entlang der Grenzland-Weinstraße (L 613) in Richtung Gamlitz fuhr. In Ehrenhausen durchbrach der Lenker durch „riskante Fahrmanöver“ eine errichtete Straßensperre, berichtet Pressesprecher Markus Lamb. Ein Polizist gab dann Schüsse in Richtung des Fluchtfahrzeuges ab. Aber selbst die konnten den Lenker nicht stoppen. Erst die glatte Fahrbahn ließ das Auto kurz darauf von der Straße abkommen. Der Fahrer ergriff daraufhin zu Fuß die Flucht. Eine Fahndung nach ihm blieb bislang ohne Erfolg. Im besagten Pkw stellten Beamte dann insgesamt acht syrische Staatsbürger fest. Sie blieben unverletzt und stellten in der Folge einen Asylantrag. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Schlepperei laufen.
Schwerpunktaktionen gegen Schlepper führt die Polizei immer wieder durch. Am Dienstag kamen rund 40 Polizistinnen und Polizisten unterschiedlicher Einheiten zur Einsatzbesprechung im südsteirischen Spielfeld zusammen. Jüngst waren vermehrte Schleppertätigkeiten im steirischen-slowenischen Grenzgebiet festzustellen. Generell erklärt Lamb: „Bundesweit ist derzeit eine Routenverlagerung in Richtung Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien und weiter in Richtung Italien festzustellen.“ Österreich werde wegen der vielen Kontrollen eher gemieden. Bei der Schwerpunktaktion in der Steiermark standen gestern neben Beamten der Fremdenpolizei und des Bezirkes Leibnitz auch das Landeskriminalamt (LKA) Steiermark sowie Assistenzkräfte des Bundesheers im Einsatz. Auch Drohnen sowie ein Polizeihubschrauber waren am Einsatz beteiligt.