Ein damals 17-Jähriger soll im Juni im Bezirk Voitsberg in einer Betreuungseinrichtung einen gleichaltrigen Mitbewohner mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben. Zuvor soll er mit der Faust auf einen Betreuer losgegangen sein, ihn ebenfalls mit dem 34 Zentimeter langen Brotmesser bedroht und ihm Geld und Telefon weggenommen haben. Anschließend flüchtete er, konnte jedoch festgenommen werden. Der Weststeirer musste sich am Dienstag in Graz am Straflandesgericht verantworten. Mordversuch, schwere Nötigung und Hausfriedensbruch wurden dem Mann vorgeworfen.
Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der mittlerweile 18-Jährige wurden zu vier Jahren Haft verurteilt. Außerdem verfügte der Geschworenensenat (Vorsitz: Raimund Frei) die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
„Er hatte Angst, weil sein Betreuer ihm gedroht hat, er kommt ins Gefängnis, wenn er sich nicht benimmt“, führte der Verteidiger aus. Das Ganze sei aber keineswegs ein Mordversuch, sondern nur eine schwere Körperverletzung gewesen, war der Anwalt überzeugt.
Opfer verletzt
Der Verdächtige ging im Juni mit Fäusten auf den Betreuer los und soll mit dem Messer Stichbewegungen gemacht haben. Der Mann flüchtete ins Freie und verständigte die Polizei.
Anschließend ging der 17-Jährige ins Obergeschoß und brach eine Zimmertür auf. Er versetzte dem im Bett liegenden Burschen mehrere Stich- und Schnittverletzungen am Oberkörper, am Rücken und am linken Arm. Dem Opfer gelang es, dem Angreifer die Waffe zu entreißen. Daraufhin schlug der Aggressor dem anderen Mann ein paarmal auf den Kopf und verließ das Zimmer. Anschließend flüchtete er mit dem Fahrrad, konnte aber zwei Kilometer weiter bereits festgenommen werden.
Das 17-jährige Opfer musste mehrere Tage im LKH Graz behandelt werden, der 44-jährige Betreuer kam mit leichten Verletzungen davon.