Das Werk nennt sich „LokalGlobal“, stellt einen klassischen Steirerhut dar und dient als Sitzbank: Das Denkmal für den großen steirischen Kulturpolitiker Hanns Koren (1906–1985) wurde am Sonntag im Rahmen des „Barthlmäer Advents“ in Korens Wahlheimat St. Bartholomä enthüllt. Schöpfer der Arbeit ist Werner Reiterer, dessen Einreichung sich in einem offenen künstlerischen Bewerb gegen 32 weitere durchgesetzt hat.
Der Steirerhut mit Gamsbart, Schlaufe und Wendernadeln, wie ihn auch Hanns Koren hätte tragen können, wird zu einer Sitzbank uminterpretiert. Auf den Aufsteckern am Hut ist zu lesen: „Hanns Koren – steirischer herbst – Freilichtmuseum Stübing“. Auch dem bekannten Zitat Korens „Heimat ist Tiefe, nicht Enge“ wird in Form einer Antenne entsprochen.
Nicht weit vom Grab entfernt
Das Denkmal steht auf einer Anhöhe vor einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die der Kulturpolitiker vor dem sicheren Verfall bewahrt hat – und nur wenige Gehminuten von seinem Ehrengrab entfernt. Feierlich enthüllt wurde es von Landeshauptmann Christopher Drexler, Bürgermeister Josef Birnstingl, der Leiterin vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum, Elisabeth Fiedler, und Künstler Werner Reiterer. Drexler bezeichnete Koren dabei als „herausragendsten und großartigsten Landespolitiker“, das Denkmal bringe „die Heimatverbundenheit und Weltoffenheit Hanns Korens unter einen Hut“.
Stolz zeigte sich auch Bürgermeister Birnstingl: „Der heutige Tag ist für St. Bartholomä ein besonderer Tag. Hanns Koren war der Gemeinde eng verbunden und hat sie als seinen ‚Alterssitz‘ bezeichnet“, sagte er.
Avantgarde und Volkskultur
Hanns Koren hat in den 1960er- und 1970er-Jahren das Kulturgeschehen in der Steiermark geprägt. Er leitete unter anderem das Steirische Volkskundemuseum. Als Kulturlandesrat an der Seite von Josef Krainer senior initiierte er das Avantgarde-Festival „steirischer herbst“ und war für die Gründung des Freilichtmuseums Stübing verantwortlich.