In der Nacht auf Samstag wurde eine israelische Flagge vor der Grazer Burg beschädigt – wir haben hier darüber berichtet. Einerseits wies die Aufhängevorrichtung einen Schaden auf, und in der Flagge war ein Brandloch, verursacht wahrscheinlich von einer Zigarette, zu sehen. Mittlerweile konnte die Tat aufgeklärt werden, wie die steirische Polizei Sonntagfrüh in einer Aussendung mitteilte.
Demnach hat sich ein 27-Jähriger, auch aufgrund der medialen Berichterstattung über den Vorfall, in der Polizeiinspektion Schmiedgasse gemeldet. Vernommen wurde er dann von den Beamten des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), welche die Ermittlungen leiteten. Im Rahmen dieses Gespräch zeigte sich der Mann umfassend geständig.
Als Gründe für die Beschädigung gab er eine generelle Unzufriedenheit mit der österreichischen Position im Nahostkonflikt an. Diese wurde durch Alkoholkonsum verstärkt, sodass er in weiterer Folge die Flagge beschädigte. Der Verdächtige wird nun der Staatsanwaltschaft Graz wegen Verdacht der Sachbeschädigung sowie der Herabwürdigung fremder Symbole angezeigt.
Nicht der erste Vorfall
Schon am Samstag verurteilten Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann Anton Lang die Beschädigung, am Abend bedankte sich die Landesspitze dann bei der Polizei. „Wir danken der steirischen Polizei und im Besonderen dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung für ihre wichtige Arbeit und zum raschen Ermittlungserfolg.“
Es war dies auch nicht der erste Vorfall dieser Art in Graz. Bereits Anfang November hatten zwei Männer die auf einem der vier Flaggenmasten vor dem Grazer Rathaus aufgezogene Israel-Fahne mit einem Messer beschädigt. Die beiden waren auf ein Gerüst geklettert, um an die Fahne heranzukommen. Als Konsequenz wurde die Fahne nachts abgenommen.