Wenn sich die Messe Graz wieder mit Lederhosen und Dirndln füllt, kann das nur eines bedeuten – es ist wieder Zeit für den Bauernbundball. 16.000 Menschen pilgern jedes Jahr aus der gesamten Steiermark und darüber hinaus zu der Großveranstaltung, bei der die steirische Landwirtschaft sich von ihrer besten Seite zeigen will, kulinarisch, modisch und musikalisch. 2024 ist der 9. Februar beim Bauernbund bereits rot im Kalender eingetragen, Bauernbund-Direktor Franz Tonner ist schon bereit, wieder den letzten Gast am Tag danach, bei der Tür hinauszubegleiten. „Das hat Tradition, und ich lade dann immer auf ein Frühstück ein“, schmunzelt er. Die ausdauerndsten Gäste halten den Rekord bei 11 Uhr, wie er sich erinnert. „Der Peter Wurzinger spielt auch so lange Musik, bis ich ihn nach Hause schicke.“
Unter dem Motto „Alles im (Kern)Öl“ laden Tonner und Bauernbundobmann Franz Titschenbacher ein, am Donnerstagvormittag gab das Organisatorenteam erste kleine Einblicke in den Ball im kommenden Februar. Ein Wörtchen mitzureden hat diesmal auch Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau, denn mit der „Balzarena“ und der „WILDen Steiermark“ ist die steirische Jagd am Ball präsent vertreten. „In der Balzarena in der Halle A gibt es nicht nur steirische Kulinarik und Weine vom Weingut Schmölzer, sondern auch einen Schießstand, bei dem man sein Können unter Beweis stellen kann“, so Mayr-Melnhof Saurau. Richtige Munition ist dort allerdings keine zu finden, betont Tonner. „Das ist alles ganz sicher“, lacht er. „Aber Preise gibt es zu gewinnen, vielleicht geht sich ein Stoffreh für die Liebste aus, wenn man gut zielen kann.“
40.000 Portionen Ravioli
„Die WILDe Steiermark“ in der Stadthalle wird ihrem Namen gerecht, Haubenkoch Christian Übeleis vom „Zum Forsthaus“ in Fischbach zieht dort mit dem Steirischen Wildbret ein und kredenzt Rehravioli mit Rotkraut und Erdäpfel-Espuma, passend zum Motto im Kernölteig. „Es freut mich, dass ich zum zweiten Mal beim Ball kulinarisch mitwirken darf, wir sind im Forsthaus selbst fast alle passionierte Jäger und brennen für das, was wir tun“, so der Haubenkoch. 40.000 Portionen werden an einem Abend geschätzt über die Theke gehen. Die Kooperation mit der steirischen Jägerschaft soll die Gemeinsamkeiten zwischen Landwirtschaft und Jagd hervorheben, betont Titschenbacher. „Das zeigt schon der Wald-Wild-Dialog, wie untrennbar diese beiden Bereiche miteinander verbunden sind. Außerdem sind auch viele Bäuerinnen und Bauern Jäger und verfolgen als Lebensraumpartner mit Klima-, Umwelt- und Naturschutz die gleichen Ziele.“
Mit sieben großen Bühnen und 30 Musikinterpreten will Tonner die Gäste im Februar wieder auf das Messegelände locken, einige darf er bereits verraten. „Egon 7 sind wieder dabei, auch die Draufgänger, die Südsteirer und die Pagger Buam. Mit ein paar sind wir noch im Gespräch.“ Den Auftanz in der Stadthalle macht diesmal das Ennstal, die Landwirtschaftlichen Fachschulen Gröbming und Grabnerhof sorgen für einen zünftigen Auftakt. Fünf Tage hat das Team des Bauernbundballs für den Aufbau, ein straffer Zeitplan. „Bislang ist es sich immer ausgegangen“, sagt Tonner. Karten für den Ball gibt es ab 10. Jänner 2024.