Musik hat die Kraft, Menschen zusammenzubringen und Sorgen für kurze Zeit vergessen zu lassen. Der Grazer Cellist Erich Oskar Huetter versucht seit 2006 in Israel mit dem Musikfestival „Sounding Jerusalem“ regelmäßig einen solchen Raum für die Menschen vor Ort zu schaffen. „Ich habe eine enge Verbindung zu der Region, habe auch zwei Jahre im Westjordanland gelebt, und weiß, wie sich der stetige Konflikt dort auf die Menschen auswirkt“, erzählt er. „Dort treffen so viele palästinensische und israelische Schicksale aufeinander, weshalb es mir immer schon wichtig war, dort kleine Hoffnungsanker zu schaffen und Menschen das Gefühl zu geben, dass sie gehört und gesehen werden.“ Erst im August 2023 fand die letzte Ausgabe von „Sounding Jerusalem“ statt. Die Atmosphäre sei jedes Mal etwas Besonderes, sagt Huetter. „Jerusalem ist ein Schmelztiegel aus allen möglichen Kulturen, Religionen und Gesellschaftsbildern – man möchte glauben, die Menschen dort haben wenig bis keine Verbindung miteinander. Doch Musik schafft es, diese Verbindungen herzustellen.“