Die Gefahr ist gegenwärtig. In Deutschland konnten seit letzter Woche zwei mutmaßliche Terroranschläge auf Weihnachtsmärkten in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg verhindert werden. Bei ersterem kam der entscheidende Hinweis vom österreichischen Nachrichtendienst (DSN). Daraufhin wurden zwei Teenager festgenommen. Deutschen Medienberichten zufolge soll ein 15-Jähriger mit afghanischen Wurzeln in einer islamistischen Gruppe des Kurznachrichtendienstes Telegram zum „Heiligen Krieg“ aufgerufen haben. Gemeinsam mit einem 16-jährigen Burschen tschetschenischer Herkunft wollten die beiden einen Lkw auf einem Weihnachtsmarkt in Leverkusen sprengen. Das Innenministerium und der DSN wollen zu dem Vorfall keine weiteren Details nennen.

Zur Bedrohungslage in Österreich werden laufend Gefährdungseinschätzungen erstellt, heißt es aus dem Innenministerium. Tatsache ist: Aufgrund der gestiegenen Terrorwarnstufe wurde österreichweit auch die Sicherheit auf den Weihnachtsmärkten im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Ein wesentlicher Punkt ist die verstärkte Polizeipräsenz. Zusätzlich zum regulären Dienst sind auch zivile Beamtinnen und Beamte im Einsatz, um für mehr Sicherheit zu sorgen, es wird mehr Streife gefahren, zudem stehen Polizei und Behörden in regelmäßigem Kontakt mit den Standbetreibern.

Mehr Absperrungen in der Steiermark

In der Steiermark werden zusätzlich an ausgewählten Märkten mehr Betonbarrieren bzw. Gitter aufgestellt. „Heuer wurde die Anzahl der Absperrungen erhöht und entsprechend verkleidet, damit sie besser ins Alltagsbild passen“, sagt Polizei-Sprecher Reinhard Gartner. Mit dem Beginn der Adventzeit ist auch die steirische Polizei öfter im Einsatz. Vor allem rund um die Weihnachtsmärkte in Graz, den Bezirkshauptstädten und an gut besuchten Plätzen wie etwa dem Mariazeller Advent: „Seit Anfang Dezember haben wir die Präsenz weiter verstärkt. Es sind deutlich mehr Kolleginnen und Kollegen im Einsatz als im Vorjahr“, erklärt Gartner. Mehr Informationen könne man aber aus Sicherheitsgründen nicht geben.

In Kärnten wird die Überwachung der Weihnachtsmärkte im Rahmen einer verstärkten Streife abgedeckt: „Da die meisten Märkte relativ klein sind und die Gesamtanzahl im Vergleich zu anderen Bundesländern überschaubar ist, wird öfter Streife gefahren, aber keine zusätzlichen Beamtinnen und Beamten eingesetzt“, sagt Polizei-Sprecherin Lisa Sandrieser. Das Stadtpolizeikommando ist in regelmäßigem Austausch mit dem Magistrat, zudem wurden in Klagenfurt weitere Absperrungen angemietet.