„Die Suche war auch heute leider erfolglos - wir haben sie erneut unterbrechen müssen“, sagt Enrico Radaelli, Sprecher der Bergrettung Steiermark am späten Montagnachmittag. Am Sonntag schon hatte ein Großaufgebot an Einsatzkräften im Bereich Grimming/Tressenstein (Gemeinde Stainach-Pürgg) nach einem vermissten Alpinisten aus Graz gesucht, in den Nachtstunden musste die Suche unterbrochen werden. Am Montag wurde sie gegen 8 Uhr wieder aufgenommen. Geplant war, mit dem Polizeihubschrauber mögliche Auf- und Abstiegsrouten auf den Grimming abzufliegen, die Biwakschachtel und den Gipfelbereich am Grimming abzusuchen. Der starke Wind machte den Plänen jedoch zumindest teilweise einen Strich durch die Rechnung - „Biwakschachtel und Gipfel konnten nicht angeflogen werden“.

Am Montag wurden wieder Suchflüge durchgeführt
Am Montag wurden wieder Suchflüge durchgeführt © Bergrettung Stainach

Beurteilt wurde im Zuge der Flüge auch die Lawinensituation. „Am Berg herrschen tiefwinterliche Verhältnisse, die Lawinengefahr ist groß. Es sind Schneebretter abgegangen, die Anrisskanten sind hoch“, so Radaelli. Ein bodengebundener Einsatz sei nicht möglich. Aufgrund der prognostizierten Niederschläge wird die Suche am Dienstag nicht fortgesetzt, Mittwochfrüh kommen Alpinpolizei und Bergrettung wieder zu einer Lagebesprechung zusammen.

Recco-System im Einsatz
Recco-System im Einsatz © Bergrettung Steiermark

Bei Schneefall und Böen bis zu 80 km/h unterwegs

Bei starkem Schneefall und Windböen bis zu 80 km/h hat die Bergrettung am Sonntag in den frühen Morgenstunden die Suche nach dem vermissten Alpinisten im Bereich Tressenstein/Grimminghütte (Gemeinde Stainach-Pürgg) gestartet. Fünf Suchteams waren bis in die Nachtstunden im Gelände unterwegs. Dann musste der Einsatz unterbrochen werden.

Die Einsatzkräfte sahen sich mit eineinhalb Meter Neuschnee konfrontiert
Die Einsatzkräfte sahen sich mit eineinhalb Meter Neuschnee konfrontiert © Bergrettung Stainach

Insgesamt waren 30 Einsatzkräfte der Bergrettung Stainach, Einsatzteams der Lawinen- und Suchhundestaffel der Bergrettung Steiermark zusammen mit der Alpinpolizei, der Besatzung des Polizeihubschraubers Libelle Steiermark und dem Drohnenteam des Roten Kreuzes Steiermark an dem Großeinsatz beteiligt.

Der Crew des Polizeihubschraubers gelang es, „bei äußerst herausfordernden Bedingungen das weitläufige Gelände mit dem Recco Sar-System“ zu überfliegen, berichtet die Bergrettung. „Mit dieser Technologie ist es möglich, Personen, die einen Recco-Reflektor tragen beziehungsweise in ihrer Ausrüstung bei sich haben, zu orten.“ Auch die Wirtin der Grimminghütte unterstützte die Suche nach dem Vermissten.

Crew des Polizeihubschraubers Libelle unterstützt bei der Suche
Crew des Polizeihubschraubers Libelle unterstützt bei der Suche © Bergrettung Stainach

Eineinhalb Meter Neuschnee und starker Wind

Ein weiterer Aufstieg von Suchteams in Richtung Grimming war dann aber aufgrund der aktuellen Lawinensituation nicht möglich, denn der Wind verfrachtete die eineinhalb Meter Neuschnee stark. Bei neuen alpinpolizeilichen Erkenntnissen sowie bei Rückgang der Lawinengefahr und Wetterbesserung werde mit Unterstützung von Polizeihubschraubern die Suche aus der Luft und am Boden fortgesetzt, hieß es seitens der Einsatzorganisation am Sonntagabend.

Die stundenlange Suche verlief am Sonntag ergebnislos
Die stundenlange Suche verlief am Sonntag ergebnislos © Bergrettung Stainach

Abgängigkeitsanzeige am Donnerstag

Nach Angaben der Polizei wird der Mann bereits seit Donnerstag vermisst. „In Graz ist Abgängigkeitsanzeige erstattet worden. Eine Handypeilung hat ergeben, dass das Mobiltelefon des Mannes bei einem Funkmast in Donnersbach eingeloggt ist.“ Das Auto des 38 Jahre alten Grazers ist am Samstag auf einem Parkplatz, der den Ausgangspunkt für Touren auf den Tressenstein und den Grimming markiert, gefunden worden.