Eine Festnahme in den eigenen Reihen mussten dieser Tage Polizisten in Graz durchführen. Wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung sitzt der inzwischen suspendierte Polizist in Haft, wie die Landespolizeidirektion Steiermark Montagnachmittag in einer Aussendung mitteilte. Der Exekutivbeamte soll ehemalige Kollegen und Vorgesetzte mit dem Umbringen bedroht haben.
Die Probleme mit dem erfahrenen Polizisten auf einer Grazer Dienststelle sollen schon im Herbst des Vorjahres begonnen haben. Damals soll er einer Kollegin auf ungebührliche Weise nachgestellt haben. Die Polizistin fühlte sich von dem Beamten belästigt – dieser wurde in der Folge von der Dienststelle abgezogen. Auch wurde gegen ihn ein Betretungs- und Annäherungsverbot erlassen. Die Dienstwaffe wurde ihm abgenommen und ein vorläufiges Waffenverbot gegen ihn ausgesprochen, der Mann konnte damit nur noch im Innendienst arbeiten.
Sah sich als Opfer
Doch alle diese disziplinären Maßnahmen zeigten offenbar wenig Wirkung, der Beamte sah sich vielmehr als Opfer einer Intrige. Er soll immer wieder versucht haben, mit den Kollegen auf seiner früheren Dienststelle in Kontakt zu treten. Damit nicht genug: Laut Polizei gab es zuletzt auch Morddrohungen gegen ehemalige Kollegen und Vorgesetzte. Das führte nicht nur zur sofortigen Suspendierung des Polizisten, die Staatsanwaltschaft ordnete deshalb auch die Festnahme des Beamten an. Er wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.