Wortwörtlich stürmisch ging es in der Steiermark am Freitag zu. Für das gesamte Bundesland galt eine Sturmwarnung, vor allem im Gebirge fegen die Böen mit hoher Geschwindigkeit über die Bergspitzen hinweg. So wurden am Hochschwab Freitagmittag bereits Windböen mit unglaublichen 176 km/h gemessen, am Ebenstein waren es bislang 107 km/h.
Doch auch in tieferen Lagen tobte der Sturm heftig. In Öblarn prallte ein Zug gegen einen Baum, der auf die Schienen gefallen war. Verletzt wurde niemand, hieß es von der Feuerwehr. In Stainach-Pürgg wehte der Wind ein Dach auf die Salzkammergutstraße. Zu mehreren sturmbedingen Einsätzen mussten die Feuerwehren Apfelberg, Knittelfeld, Großlobming, Kleinlobming und Rachau ausrücken. Durch den Föhn bedingten Sturm wurden beispielsweise im Bereich des Gaberl und in der Rachau mehrere Bäume entwurzelt und stürzten auf die Straße.
1000 Haushalte ohne Strom
Im Ennstal stürzten Bäume auf Stromleitungen. Etwa 1000 Haushalte waren am Abend deshalb ohne Strom. An der Behebung werde gearbeitet, hieß es von der Energie Steiermark.
In Apfelberg warf der Sturm eine Plakatwand um und in Knittelfeld wurden zwei Dächer abgedeckt. Während in Apfelberg die auf die Straße gefallene Plakatwand per Hand von den Einsatzkräften entfernt wurde, konnten in Knittelfeld die Hausdächer vor größerem Schaden bewahrt werden. Über mehrere Stunden waren 55 Mann mit den Aufräumungsarbeiten während des starken Windes beschäftigt.
Das Vorland sei unterdessen nicht ganz so stark betroffen, hieß es von dem Meteorologen Hannes Rieder (Geosphere). „In Graz kann es zwar in der Nacht windig werden, die Böen sind allerdings bei Weitem nicht so stark wie in der Obersteiermark“, so der Experte. Die Planai-Seilbahn war am Nachmittag außer Betrieb. Am Dachstein wurden am Vormittag 106 km/h Windspitzen gemessen.
In Tirol war ein Todesopfer zu beklagen. Ein 86-jähriger Mann wurde in Landeck von einem Baum tödlich getroffen.