Im Bezirk Ried in Oberösterreich ist am Donnerstag ein Hubschrauber des Bundesheeres nach einer Landung im freien Gelände umgekippt und in Flammen aufgegangen. Die sechs Insassen konnten sich aus dem Luftfahrzeug befreien, sie wurden laut Bundesheer in ein Spital gebracht. Fünf Soldaten konnten das Krankenhaus am Abend wieder verlassen, ein Heeresflugretter blieb zur Beobachtung im Spital. Mittlerweile sind alle wieder zu Hause.
Der Hubschrauber vom Typ AB 212 war kurz vor 19 Uhr in Linz/Hörsching zu einem Übungsflug in Richtung Wels gestartet. An Bord befanden sich neben den beiden Piloten und dem Techniker aus Oberösterreich auch drei Heeresflugretter aus Kärnten (54, 50 und 41 Jahre, aus den Bezirken St. Veit an der Glan, Klagenfurt-Land und Klagenfurt), um den Umgang mit der Seilwinde zu trainieren. Die Besatzung habe auf einer Waldlichtung in Pramet (Bezirk Ried) das Landen im freien Gelände geübt, heißt es vom Bundesheer. Demnach dürfte die Landung selbst noch ohne Probleme erfolgt sein. Beim Wiederabheben soll der Hubschrauber jedoch hängen geblieben sein und stürzte um. Unmittelbar danach ging er in Flammen auf und brannte völlig aus. Die Insassen konnten sich selbst in Sicherheit bringen.
„Die drei Kärntner sind Berufssoldaten und Flugretter in Kärnten. Sie waren zur Ausbildung in Oberösterreich. Zwei konnten das Krankenhaus bald wieder verlassen, ein Kärnten blieb über Nacht im Spital. Nach unserem Wissensstand ist er aber nicht schwer verletzt“, teilt Ralf Gigacher, Pressesprecher des Militärkommandos Kärnten, auf Anfrage der Kleinen Zeitung mit.
Eine Flugunfallkommission wurde eingesetzt und wird am Freitag ihre Arbeit aufnehmen, so das Bundesheer. Bis dahin bewacht die Militärpolizei das ausgebrannte Wrack.
Das Heer verfügt über 23 Hubschrauber des Typs AB-212. Sie wurden 2012 auf den letzten technischen Stand gebracht. Sie sollen noch bis zum Ende des Jahrzehnts fliegen und dann ersetzt werden. Laut Bundesheer werden mit der AB-212 jeden Dienstag und Donnerstag Nachtflüge durchgeführt. Der mittlere Transporthubschrauber ist seit 1980 beim Bundesheer im Einsatz. Er ist für 14 Personen zugelassen und instrumentenflugtauglich. Zuletzt waren mehrere AB-212 beim Waldbrand im Bezirk Liezen eingesetzt.
Erst am Montag war bei einem Unfall mit einem Leopard-Panzer aus Wels am Truppenübungsplatz Allentsteig ein 24-jähriger Berufsoffizier aus Oberösterreich ums Leben gekommen.