Der Einspruch von Swiss Ski hat vorerst Erfolg gebracht. Die Schweizer Ski Crosserin Fanny Smith soll nach der umstrittenen Entscheidung am 17. Februar in Zhangjiakou nachträglich Olympia-Bronze zugesprochen bekommen. Die damalige Entscheidung der Jury, Smith nach einem strittigen Fahrmanöver im Finale von Platz drei auf vier zurückzuversetzen und damit die Deutsche Daniela Maier auf Bronze zu hieven, wurde annulliert. Der Deutsche Skiverband akzeptiert dies nicht.

"Wir prüfen alle rechtlichen Schritte. Wir wollen das nicht hinnehmen", sagte ein Sprecher auf dpa-Anfrage. Das Internationale Olympische Komitee kündigte auf Anfrage an, dass man die Situation bewerten werde, wenn alle Einsprüche abgeschlossen seien.

Smith war im Ski-Cross-Finale zunächst auf dem dritten Platz ins Ziel gekommen, einen Rang vor Maier. Beim Sieg der Schwedin Sandra Näslund vor der Kanadierin Marielle Thompson wurden von der Jury allerdings nur Gold und Silber sofort bestätigt. Der dritte Platz wurde Smith nach einem minutenlangen Videostudium aberkannt. Nach Meinung der Jury hatte die 29-Jährige auf der Zielgeraden ihre deutsche Kontrahentin durch einen Schritt nach links behindert.

Die Berufungskommission ist laut FIS viermal zusammen getreten und nach stundenlanger Analyse zu der Erkenntnis gekommen, dass der Kontakt zwischen den Athletinnen weder beabsichtigt noch vermeidbar war. Es hätte demnach eine Verwarnung gegen Smith ausgesprochen werden müssen, die aber keine Sanktion zur Folge hat.

"Ich bin natürlich erleichtert über diesen Entscheid", sagt Smith. "Denn ich war stets überzeugt, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Gleichzeitig schmerzt es mich aber für Daniela Maier, welche nun die Leidtragende der Situation ist."