Wolfgang Kindl gewann am Samstag beim Weltcupfinale der Rennrodler in St. Moritz auf der Naturbahn im Engadin mit einem Vorsprung von 0,021 Sekunden auf den Letten Kristers Aparjods. Nico Gleirscher verbesserte sich in der Entscheidung noch um vier Plätze und wurde 0,300 Sekunden hinter Kindl Dritter. Der neue Europameister beendete die Saison als Weltcup-Zweiter hinter dem Deutschen Johannes Ludwig.
Thomas Steu/Lorenz Koller belegten bei den Doppelsitzern Rang sechs, 0,347 Sek. hinter den siegreichen Toni Eggert/Sascha Benecken. Die Deutschen holten neben EM-Gold ihren sechsten Gesamtweltcupsieg. Steu/Koller wurden als bestes österreichisches Gespann Sechste, haben allerdings einige Rennen ausgelassen. Yannick Müller/Armin Frauscher und Juri Gatt/Riccardo Schöpf wurden in der Tageswertung Zwölfte und 13. Für Gatt/Schöpf reichte es in der U23-EM-Wertung zu Silber.
Kindl stand nach zuvor Silber (Sigulda 2010) und Bronze (Königssee 2017) erstmals bei einer Europameisterschaft im Einzel ganz oben am Podest. Der 33-jährige Tiroler lag nach dem ersten Lauf als Dritter bereits auf Medaillenkurs und blieb in der Entscheidung im Unterschied zu den vor ihm liegenden Ludwig und Dominik Fischnaller – der Südtiroler wurde nach Halbzeit-Führung nur Zehnter – fehlerlos.
Gleirscher rechtfertigte seine Olympia-Nominierung mit Platz drei. Der 24-Jährige lag nach dem ersten Lauf noch unmittelbar hinter Teamkollege Jonas Müller auf Platz sieben, schob sich dank einer sauberen Fahrt aber noch nach vorne. Der nicht für Peking nominierte Müller hingegen patzte im Finish seines Laufs, begrub damit seine Medaillenchance und lag am Ende auf Rang fünf. Reinhard Egger verabschiedete sich in seinem letzten Karriererennen als 17. (EM 16.) aus dem Weltcup, Olympiasieger David Gleirscher wurde 19. (EM 17.).
Bei den Doppelsitzern war erst am Vortag die Disqualifikation von Eggert/Benecken vom Neujahrsrennen in Winterberg aus formalen Gründen aufgehoben worden, wodurch sie 16 Punkte auf Sics/Sics wettmachten. Die Balten kamen im ersten Lauf nur auf Rang acht. Eine Verbesserung im finalen Heat um drei Plätze war zu wenig, da Eggert/Benecken ihre Halbzeitführung hielten. Steu/Koller wurden als bestes österreichisches Gespann Sechste, sie haben allerdings einige Rennen ausgelassen. Für Gatt/Schöpf reichte es in der U23-EM-Wertung hinter den Letten Martins Bots und Roberts zu Silber.