Die Tirolerin, nur 17. nach dem ersten Lauf, musste am Sonntag nur den Deutschen Natalie Geisenberger und Julia Taubitz, die einen Heimsieg feierte, die Vorfahrt lassen. Zum Abschluss holten Egle, Nico Gleirscher und Thomas Steu/Lorenz Koller Teamstaffel-Platz zwei - für den Rodelverband war es also erneut ein erfolgreiches Wochenende.
Schon bei den Männern und im Doppelsitzer-Bewerb hatte es am Samstag insgesamt vier ÖRV-Podestplätze in Winterberg gegeben. In der Team-Entscheidung musste sich Österreich um 0,358 Sekunden nur Lettland geschlagen geben. Dritter wurden die USA. Deutschland - sonst in jedem Bewerb an diesem Wochenende siegreich - blieb der vierte Platz.
Wie am Vortag bei den Männern gab es bei den Frauen mehrere Stürze, allerdings nicht bei den ganz vorne klassierten Spitzen-Athletinnen. Für Egle ging es im zweiten Abschnitt bei sehr milden Temperaturen und leichtem Regen weit nach vorne. Mit der Laufbestzeit fing sie Teamkollegin Hannah Prock, die schließlich Sechste war, und noch 13 andere Konkurrentinnen ab. Erst von der Halbzeit-Vierten Taubitz wurde sie erwischt. Lisa Schulte kam auf Platz 18, Selina Egle war nach einem Sturz im ersten Lauf chancenlos und wurde 25.
Madeleine Egle: "Hätte ich nicht geglaubt"
"Dass es so ausgeht, hätte ich nicht geglaubt. Meine Läufe waren doch sehr fehlerhaft, ich bin mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden", sagte Madeleine Egle. "Durch den einsetzenden Regen hatte ich sicher etwas Glück, dafür hatte ich es im ersten Lauf mit der letzten Startnummer deutlich schwerer. Solche Rennen sind einfach schwierig, umso mehr freue ich mich über das Ergebnis."
In der Weltcup-Gesamtwertung baute Taubitz ihren Vorsprung auf Egle aus. Mit nunmehr drei Siegen hat sie nach acht Bewerben 694 Punkte auf dem Konto, die zweifache Gewinnerin Egle kommt auf 592.
Der Rodel-Weltcup macht am kommenden Wochenende Station in Sigulda, wo neben den klassischen Disziplinen auch ein weiterer Sprint-Weltcup auf dem Programm steht. Selina Egle, die aufgrund ihrer Maturavorbereitung auf die Schulbank zurückkehrt, verzichtet ebenso wie die Doppelsitzer Steu/Koller auf einen Antritt im lettischen Eiskanal.