Die heimischen Naturbahnrodlerinnen und -rodler suchen wieder die Besten ihrer Szene, wenn am 18. und 19. Dezember in Winterleiten nahe der steirisch-kärntnerischen Grenze die österreichischen Staatsmeisterschaften 2022 in der allgemeinen Klasse und bei den Junioren in Szene gehen. Zudem werden auch die österreichischen Meisterschaften 2021 für Schüler und Jugend nachgeholt, nachdem diese im Vorjahr wegen Corona abgesagt werden mussten.
Ein Umstand, der Gernot Schwab besonders freut. "Wir haben sechs Nachwuchsathleten aus der Südsteiermark, die viel im Sommer auf Rollen fahren und jetzt endlich auch einmal im Winter zeigen können, was sie draufhaben", meint der steirische Landessportkoordinator für Rodeln. "Wenn es keine Bewerbe gibt, besteht die Gefahr, dass uns die Kleinen abhandenkommen. In dieser Saison schnuppern sie erstmals internationale Wettkampfluft, bei den Meisterschaften können sie sich jetzt anschauen, wie das alles abläuft."
Winterleiten ist "nicht mehr wegzudenken"
Dank eines "hieb- und stichfesten" Coronakonzepts kann dieses Jahr auf der Winterleiten gefahren werden. "Die Strecke ist nicht mehr wegzudenken", meint der ehemalige Europameister, für den die Höhenlage auf 1600 Metern die Strecke so besonders macht. "Während tiefer unten die Strecken gesperrt werden, weil es regnet oder zu warm ist, kann man hier bis März, April durchfahren. Außerdem ist es eine Strecke, wo jeder runterkommt, was besonders für die Nachwuchsathleten super ist."
Bei den Junioren sieht Schwab Sebastian Feldhammer (Jahrgang 2003) in der Favoritenrolle, räumt aber auch Florian Freigassner (2005) als Obdacher Lokalmatador sehr gute Chancen ein. "Das sind ein bisschen unsere Babies, wir sind früher in die Schulen gefahren und haben sie zum Rodlen animiert", sagt Schwab. "Es ist schon geil, wenn man sieht, wie es funktioniert. Sie können in die Fußstapfen von Michael Scheikl treten."
Diesem traut Schwab diesmal nicht nur den Staatsmeistertitel zu ("Thomas Kammerlander ist mindestens gleich stark wie er, es kommt auf die Tagesverfassung an"), sondern auch die Verteidigung des Gesamtweltcups. "Man muss immer nach dem Größten streben", sagt Schwab, der beeindruckt davon ist, wie "fokussiert und gechillt" Scheikl ist. Bei den Damen hofft Schwab auf die Aflenzerin Michelle Diepold, Titelverteidigerin ist die Gmundnerin Tina Unterberger.