Nach den Erfolgen von Madeleine Egle sowie von Thomas Steu/Lorenz Koller im Doppelsitzer feierte am Sonntag auch Wolfgang Kindl in Altenberg einen Sieg und vollendete damit das erstmalige Triple für den österreichischen Rodelverband. Der 33-jährige Kindl feierte ex aequo mit dem Deutschen Max Langenhan seinen achten Weltcupsieg, den ersten seit 2018.
Kindl hatte nach dem ersten Lauf vor den Deutschen Johannes Ludwig und Felix Loch geführt. Doch am Ende erwies sich der vom sechsten Rang vorgestoßene Langenhan als schärfster Rivale. Die drittbeste Zeit im Finale reichte Kindl, dem Doppel-Weltmeister von 2017, schließlich zum gemeinsamen Triumph. Im abschließenden Teambewerb blieb nach schweren Fehlern Egles beim Sieg Deutschlands für das ÖRV-Quartett nur der fünfte Platz (+1,119 Sek.).
Wolfgang Kindl: "Es ist unglaublich"
Der Tiroler konnte sich gar nicht erinnern, wann der letzte Sieg gelungen war. "Ich hatte so viele Saisonen, wo es nicht gelaufen ist, wo ich nicht gewusst habe, wo der Speed ist und wo es trotz guter Rennen nicht funktioniert hat. Aber letzte Woche war es mit dem ersten Podest (Sprint in Sotschi, Anm.) seit Ewigkeiten schon super und der Sieg heute ist gewaltig", sagte Kindl über den ersten Erfolg seit Calgary im Dezember 2018 erfreut. Damit punktete der Heeressportler auch für die Olympischen Spiele in Peking. "Das letzte Wochenende war schon ganz wichtig und das jetzt war die Draufgabe, da sollte nichts mehr anbrennen."
Seit vielen Jahren von Rückenproblemen behindert, fühlt sich Kindl nun nach eigenen Worten topfit. "Ich habe im Sommer super trainiert, viel am Material getüftelt und man sieht, dass ich nun am Start besser dabei bin als in vergangenen Jahren. Es ist unglaublich. Ich hoffe, dass es so weitergeht."
Für Kindls Teamkollegen lief es auf der anspruchsvollen Bahn im Erzgebirge hingegen nicht optimal. Reinhard Egger landete an der elften Stelle, Jonas Müller verbesserte sich dank siebentbester Zeit im Finale vom 19. auf den 14. Rang. Olympiasieger David Gleirscher wurde nach fehlerhaften Läufen nur 15. und sein Bruder Nico Gleirscher patzte noch mehr (27.)
ÖRV-Cheftrainer und Sportdirektor Rene Friedl fand die passenden Worte: "Gewaltig, was sie hier abgeliefert haben, und sehr schön, dass man so etwas miterleben darf - gerade als österreichischer Trainer auf einer deutschen Bahn", meinte der Deutsche. Kindl habe sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Man dürfe aber nicht nachlassen, mahnte Friedl vor dem Heim-Weltcup am Wochenende in Igls. "Der Rest der Mannschaft hat sicherlich mehr drauf, sie sind aktuell zu inkonstant und auch am Start zu langsam. Sie müssen wieder mehr an sich glauben und lockerer werden."