"Freestyle ist eine Art Freiheitsgefühl. Es wird nie aussterben, weil man immer etwas Neues erfinden kann",sagt Matej Svancer. Und getreu dieses Motto bot er beim Big-Air-Weltcup in Steamboat eine Show, die für einen Gänsehautmoment sorgte. Der erst 17-jährige Ski-Freestyler legte mit einem perfekt ausgeführten „Switch tripple Cork 13“ (einem verkehrt angefahrenen Dreifach-Salto mit drei Schrauben) los, ehe er sich im zweiten Durchgang mit einem sensationellen „Nosebutter tripple 19“ (von den Skispitzen gesprungener Dreifachsalto mit fünf einhalb (!) Schrauben) an die Spitze katapultierte.
„Ich habe mir im Training nicht so leicht getan, deshalb ließ ich es auf mich zukommen. Um ehrlich zu sein, gab es eine 50:50-Chance, dass ich diesen Sprung stehe. Jetzt, nach dem Gelingen, ist es ein unglaubliches Gefühl. Ich habe diesen Moment total genossen. Irgendwie Wahnsinn, vor ein paar Jahren habe ich den Großen noch zugesehen, wie sie performen und jetzt gehöre ich dazu“, sagte der als „Mr. Cool“ bekannte Neo-Österreicher, der sich mit dem Sieg souverän die Disziplinenwertung geschnappt hat. „Jetzt ist ein bisschen chillen mit meinen Freunden daheim im ‘Absolute Park’ angesagt und natürlich werde ich auch die Schule nicht vernachlässigen. Aber: Nur nicht stressen lassen“, meinte Svancer, der als absoluter Perfektionist gilt und sich auch nach Fehlern niemals unterkriegen lässt. Stets hat er bei seinen Sprüngen Variante B im Kopf – er baut bei seinen Kunststücken auf Vorbereitung und Spontanität.
Er schlüpft in die Rolle des Olympia-Favoriten
Der Salzburger zählt zur Kategorie „kreativer Showman“. Der gebürtige Tscheche ist der Shootingstar der Freestyleszene, nur die Bezeichnung „Wunderkind“ sorgt für Verlegenheit: „Ich will einfach ein normaler Jugendlicher sein!“
In den USA feierte der zweifache Junioren-Weltmeister seinen zweiten Saisonsieg. Mit diesem Erfolg und seinen selbst kreierten „Magic Moments“ schlüpfte der passionierte Zeichner in die Rolle des Olympia-Favoriten in Peking. Der Ruf als kommender „Superstar“ eilt dem Youth-Olympic-Champion 2020 voraus. Kein Wunder, landete er doch als erster Freestyler einen Vierfachsalto.
Die weiteren ÖSV-Athleten schafften es nicht in die Finali: Hannes Rudigier ging in Steamboat mit seinem „Double Cork 19“ neue Wege, stieg aber als 14. nicht auf. Bei den Frauen stürzte Laura Wallner im Training vor der Quali auf den Kopf. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus gab es bei der Tirolerin Entwarnung. Lara Wolf wurde Zwölfte und verpasste das Finale der Top acht.