In einer äußerst knappen Konkurrenz eroberte die 24-jährige Vanessa Herzog die Silbermedaille über 500 Meter. Gerade einmal acht Hundertstel fehlten der Wahlkärntnerin zur Titelverteidigung bei den Einzelstrecken-Europameisterschaften. Gold ging an die Russin Olga Fatkulina, Bronze an deren Landsfrau Angelina Golikova, die im direkten Duell Herzog um gerade eine Hundertstel unterlag. Für Österreich ist es insgesamt die 19. Medaille in der 129-jährigen Geschichte von Eisschnelllauf-Europameisterschaften.
"Eine Medaille bei Großveranstaltungen passt immer und mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden", resümierte Österreichs Sportlerin des Jahres in ihrer ersten Stellungnahme. Im achten Paar der Konkurrenz startete sie auf der Innenbahn gegen die zweifache Saisonweltcupsiegerin Golikova. Herzog startete schnell, lieferte die zweitschnellste Startzeit des gesamten Feldes ab und ging als Führende in die erste Kurve. "Beide Kurven waren technisch nicht ganz sauber und da habe ich ein wenig Zeit liegen lassen", erklärte die 24-Jährige, die auf die Zielgeraden mit fast drei Meter Rückstand auf ihre russische Kontrahentin einbog.
Zweitbeste Zeit dieser Saison
Doch die Österreicherin, aktuelle Weltmeisterin und Titelverteidigerin auf dieser Strecke, biss noch einmal auf die Zähne, mobilisierte alle Kräfte und zog mit dem letzten Ausfallschritt noch einmal an Golikova vorbei: "Es war echt ein verbissenes Rennen. Ich wollte sie am Ende nicht vorbeiziehen lassen, wusste, dass es ein enger Kampf um die Medaillen wird und mit dem letzten Schritt bin ich noch vorbeigekommen." Mit 37.49 lief sie auch ihre zweitbeste Zeit in dieser Saison und eroberte die Silbermedaille hinter Fatkulina, die zum ersten Mal in ihrer Karriere EM-Gold holte. Hinter ihrer Landsfrau wurde die erst 19-jährige Femke Kok aus den Niederlanden mit neuer persönlicher Bestleistung Vierte. Rang fünf ging an die Russin Daria Kachanova. Alle fünf Topathletinnen lagen innerhalb von 31 Hundertstel.
Am Sonntag ist Herzog noch einmal gefordert am Tausender: "Ich gehöre sicherlich nicht zum Kreis der Topfavoriten und gehe daher ohne Druck in den Wettkampf." Auch die anderen beiden rot-weiß-roten Vertreter bei den Europameisterschaften, die Tiroler Armin Hager und Gabriel Odor sind am Schlusstag im Einsatz. Sie kämpfen im Massenstart um eine mögliche Top Ten Platzierung.