Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland hat ein Disziplinarverfahren gegen den ehemaligen Eisschnellläufer Robert Lehmann-Dolle eingeleitet. Das teilte die NADA am Freitag mit. Grund ist ein möglicher Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen. Zuvor hatte die ARD-Doping-Redaktion berichtet, dass Lehmann-Dolle in die Blutdoping-Affäre um den Erfurter Mediziner Mark S. verwickelt sein soll.
"Aufgrund eines Whistleblowerhinweises und in enger Zusammenarbeit mit der Schwerpunktstaatsanwaltschaft München I erhielt die NADA Erkenntnisse bezüglich eines möglichen Dopingverstoßes von Herrn Lehmann-Dolle in einem sportrechtlich nicht rechtsverjährten Zeitraum vor 2015", hieß es von der NADA. Die daraufhin eingeleiteten Ermittlungen der NADA in den vergangenen Wochen hätten den Verdacht verdichtet.
Name nicht bestätigt
Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft hatte den Namen bisher nicht bestätigt. Lehmann nahm 2006, 2010 und 2014 an Olympischen Winterspielen teil. Zuletzt hatte der er im Olympiastützpunkt Berlin als Nachwuchstrainer gearbeitet und war in der vorigen Woche suspendiert worden.
Lehmann-Dolle ist der zehnte mutmaßliche Blutdopingkunde im Skandal um den deutschen Sportmediziner, der während der Nordischen WM in Seefeld aufgeflogen war. Unter den Verdächtigen befinden mit den Langläufern Max Hauke, Dominik Baldauf und Johannes Dürr und den Radprofis Stefan Denifl und Georg Preidler auch fünf Österreicher, die allesamt Geständnisse abgelegt haben. Laut ersten Ermittlungsergebnissen der deutschen und österreichischen Behörden stehen zumindest 21 Sportler aus acht Ländern als Kunden des Netzwerks unter Verdacht.