Teresa Stadlober (30) und ihr Vater Alois gehen künftig getrennte Wege – zumindest was das Training betrifft. Von Kindesbeinen an war der erfolgreiche Skilangläufer für die Trainingspläne seiner Tochter verantwortlich, doch nun gibt es einen Wechsel. Jetzt gibt Falk Göpfert den Ton an. Der Deutsche ist neuer Cheftrainer der Langläufer bei Ski Austria und sorgt für neue Impulse.

Doch von einem Bruch zwischen Tochter und Vater kann keine Rede sein. "Wir haben schon im Winter beschlossen, dass wir etwas verändern werden", sagt Alois Stadlober. Einer der Gründe: seine Funktion als Sportdirektor der Nordischen. "Es gab viele Vorwürfe, ich würde mich nur um Teresa kümmern", erklärt der Steirer.

Die Unkenrufe waren natürlich nicht der einzige Auslöser für den Wechsel. Bereits im Sommer hat Teresa Stadlober das Trainingspensum um gut fünf Stunden pro Woche erhöht. "Wir waren mit dem Saisonstart im Vorjahr nicht zufrieden", begründet ihr Vater, "deshalb wird sie ihr System etwas umstellen und schon vor Saisonbeginn härter trainieren." In den vergangenen Jahren kam die Radstädterin erst durch die Rennhärte der ersten Weltcups in Topform. "Für mich war es einfach an der Zeit, etwas Anderes auszuprobieren. So viele Rennjahre liegen ja nicht mehr vor mir, also probiere ich, im Training neue Wege zu gehen", erklärte Teresa Stadlober die Entscheidung gegenüber den "Salzburger Nachrichten".

Die Liste war lange

Bereits vor Saisonende haben die Langlaufathleten ihre Wunschkandidaten als Trainer auf eine Liste gesetzt. Der Sportdirektor hat die "Hochkaräter" dann kontaktiert. "Es waren gute Gespräche, aber viele haben wegen des kleinen Kaders abgewunken." Vier Norweger, zwei Finnen und einen Tschechen wollte der Ramsauer Weltmeister für die Weltcupgruppe gewinnen. "Die haben abgesagt, das war dann aber auch Glück. Denn so sind wir auf Falk gekommen. Der macht einen guten Job." Der Deutsche war zuletzt als Stützpunkttrainer in Ruhpolding tätig.

Die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Peking wird künftig auch vermehrt in und mit der Gruppe trainieren, ist allerdings die einzige Dame in der Topgruppe, zu der die Sprinter Michael Föttinger, Lukas Mrkonjic und Benjamin Moser sowie Mika Vermeulen gehören. Der Ramsauer hat seinen Lebensmittelpunkt in Lillehammer, steht aber in permanentem Kontakt mit Göpfert.

Eine der Aufgaben von Göpfert ist es, eine Linie und eine Philosophie von der Weltcupgruppe über die zweite Gruppe bis hin zu den Schwerpunktschulen zu installieren.